Nokia Ovi Maps, Nokia Maps, Tochter Navteq bzw. Nokia HERE und hochpräzise Navigation für’s Auto!

HERE bzw. Here.com ist ein Online-Kartendienst und ein Navigationsprogramm, die ursprünglich von Nokia für Nokia-Smartphones entwickelt wurde. HERE wird nun verkauft an die Autobauer Daimler, BMW & Audi und bringt Nokia gerademal 2,5 Mrd €uro!

Besondere Merkmale der Navigationslösung auf Mobiltelefonen sind die Unabhängigkeit von einer Internetverbindung durch die Speicherung des Kartenmaterials auf dem Mobilgerät sowie die Kostenfreiheit für persönliche, nicht kommerzielle Zwecke.

HERE ist auch der Name eines Unternehmens, das diese Software weiterentwickelt und vermarktet. Dieses Unternehmen gehörte bis Mitte 2015 zum Nokia-Konzern.

Vor über 15 Jahren startete Here in Berlin als Start-up mit gerade mal 65 Leuten. Heute gehört der Kartendienst mit über 6000 Mitarbeitern zum Nokia-Konzern – und ist unter anderem ein ernstzunehmender Konkurrent von Google Maps.

Das Kartenmaterial stammte ursprünglich von der Nokia-Tochter Navteq und umfasst 196 Länder (Stand August 2013). Von rund 700 Städten in 50 Ländern werden die Linien und Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs angezeigt.

Kartenmatrerial Nokia HERE

Kartenmatrerial Nokia HERE

Nach eigenen Aussagen nutzen 1 Milliarde mobiler Geräte – wie Smartphones oder Tablet-PCs – sowie Navigationssysteme Kartendaten von HERE bzw. Navteq.

 

 

 

Der Funktionsumfang entspricht jeweils dem dedizierten Navigationsgeräten in Autos wie z. Bsp. Pioneer AVIC F30BT usw.

  • Unterstützung für 196 Länder
  • Sprachausgabe für 46 Sprachen
  • Turn-by-Turn-Navigation
  • Satellitenansicht, Geländeansicht und 3D-Ansicht
  • Anzeige von Verkehrsinformationen über das Internet
  • Anzeige von Ankunftszeit oder Fahrtdauer unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrssituation auf der Route
  • Nachtmodus (optional, auch automatisch)
  • Favoriten und Heimatadresse
  • Points of Interest
  • Fussgängernavigation
  • Geschwindigkeitswarnungen für 21 Länder
  • Geforscht wird (Stand 2001) auch an der Erweiterung von Nokia Maps für die Navigation innerhalb von Gebäuden.
  • Das Unternehmen kündigte im November 2012 an, sämtliche seiner Kartendienste unter der Bezeichnung HERE zusammenführen zu wollen. Aus Nokia Maps und verwandten Projekten soll ein integriertes Produkt entstehen, das sich primär an Endanwender richtet und im Browser und auch auf allen wichtigen Betriebssystemen laufen solle — inklusive Apple iOS und Android. Für iOS war es von Dezember 2013 bis März 2015 aber nicht verfügbar. HERE und die Mozilla Foundation vereinbarten 2012 eine Kooperation; die Software solle der bevorzugte Kartendienst von Firefox OS werden.
  • Im August 2014 wurde bekannt, dass Nokia mit Samsung ein Lizenz-Abkommen abgeschlossen hat. Nokia lizenziert und veröffentlicht kostenlos für Samsung Galaxy Smartphones seine Kartenanwendung Here Maps mit Offline-Karten. Auf diese Weise wird Nokia künftig ein noch breiteres Publikum erreichen. Nokia unterstützt dabei auch die Funktionen der Samsung Gear S und bietet eine Integration von Glympse und Samsungs Car Mode an. Here Maps für Galaxy-Smartphones soll verfügbar sein, sobald die Samsung Gear S in den Läden erhältlich ist. Seit Dezember 2014 ist die Here Maps Beta App auch für Android-Geräte anderer Hersteller als Samsung im Google Play Store erhältlich.
  • Im Juli 2014 wurde bekannt, dass Here auch auf Smartphones und Tablets mit dem Betriebssystem Ubuntu Touch vorinstalliert sein soll. Das erste Telefon mit Ubuntu Touch wurde am 9. Februar 2015 in London vorgestellt

Das Manager Magazin berichtet in der kommenden Print-Ausgabe von der angeblich kurz bevorstehenden Übernahme von Nokia Here durch das deutsche Autobauer-Konsortium bestehend aus Daimler, BMW und Audi. Überraschenderweise sollen die Deutschen den Zuschlag erhalten haben.

Demnach soll der Verkauf der finnischen Kartenmaterialen noch im Juli abgeschlossen sein. Dabei soll weniger Geld über den Tisch gegangen, als zunächst erwartet.

Das Manager Magazin hat online bereits erste Details zu dem Deal veröffentlicht und damit einen Einblick in den exklusiven Bericht in der kommenden Print-Ausgabe gegeben: Demnach zahlen Daimler, BMW und Audi „nur“ 2,5 Milliarden Euro an Nokia für die Übernahme der Kartensparte. Bisher war man in Expertenkreisen von einer deutlich höheren Summe von bis zu vier Milliarden Euro Verkaufspreis ausgegangen.

Der Here-Manager Christof Hellmis war damals1999 schon dabei in Berlin. Seitdem wuchs das Unternehmen rasant. Nokia kaufte kurz darauf auch den amerikanischen Kartenspezialisten Navteq für gute acht Milliarden Dollar. Auf einen Schlag kamen 3000 Mitarbeiter dazu. Weitere grosse Zukäufe folgten. Der Stammsitz blieb in Berlin-Mitte, wo heute rund 1000 Leute arbeiten.

Here ist ein digitaler Kartendienst, vergleichbar mit dem bekannteren Google Maps. Doch anders als bei der Konkurrenz können Handy-Nutzer die Karten herunterladen und sind nicht auf eine Internet-Verbindung angewiesen. Das Programm sollte einst den Verkauf von Nokia-Handys ankurbeln – mit mässigem Erfolg. Heute gibt es Here als kostenlose App für die Betriebssysteme aller grossen Anbieter.

Christof Hellmis, der Tüftler: „Wir machen das, um unsere Lösungen zu testen, um Innovationen herauszubringen und um auch Feedback zu kriegen von Nutzern. Es ist uns sehr wichtig, dass das, was wir tun, beim Nutzer Anwendung findet, dass wir lernen.“

Compact 2015

Compact 2015

Mit anderen Worten: Die Nutzer liefern wertvolle Daten. Damit werden die Karten immer präziser. Die verkauft Here deutschen Autoherstellern für ihre Navigationssysteme ebenso wie grossen Internet-Konzernen und ist einer der drei führenden Kartenhersteller weltweit, Umsatz 970 Millionen Euro. Here wird für sein gutes Kartenmaterial geschätzt.

Aus offiziell 80.000 Quellen bezieht das Unternehmen seine Daten. Da kann ausser Google keiner mithalten. Den Vorteil will Here weiter nutzen:

„Wir haben die erste Revolution erlebt, mit der digitalen Karte, die auf dem Handy ist. Das ist heute Standard, kennen die meisten Leute, aber die wirkliche Revolution steht uns noch bevor.“

Die Revolution ist Christof Hellmis‘ Geschäft. Er leitet bei Here die strategischen Programme:

„Jetzt kommt halt dieses Thema automatisiertes Fahren mit einer hochpräzisen Karte.“

Für selbstfahrende Autos werden zentimetergenaue Karten benötigt, die ständig aktuell sind. Here hat mit Mercedes schon ein fahrerloses Auto getestet. Dazu will Here die Art und Weise verändern, wie Menschen ihre Umwelt wahrnehmen. Das werde ungefähr so aussehen wie bei einem modernen Navigationssystem, das auf die Windschutzscheibe projiziert direkt ins Sichtfeld rückt:

„Da sehen Sie eigentlich, was Karte liefern kann, um die reale Welt zu verstehen und sinnvoll zu ergänzen. Es wird viel stärker eine Verschmelzung von der Realität mit Karteninformationen stattfinden.“

Durch digitale Brillen und ähnliche Hilfsmittel, da ist Here-Entwickler Hellmis überzeugt, werden wir uns nicht mehr allein auf unsere Augen verlassen, sondern ständig auch digitale Informationen im Blick haben.

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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