Unsere Zukunft

Unsere Vorfahren schufen uns, weil sie Lust auf Sex hatten. Sie wussten es nicht, doch Genmutationen führten eigentlich zum Homo sapiens, zum denkenden Menschen. Heute kreieren wir all diese neuen Technologien und wissen auch nicht, was dabei herauskommt. Damit beschleunigen wir nur den evolutionären Prozess.

Was beim Kreieren von neuen Menschen noch biologisch sein wird oder bereits technische Kreation ist liegt im Verborgenen. Aber es wird immer noch das Gleiche sein wie früher als wir unsere Vorfahren ablösten. Dies lässt uns glauben, dass wir nicht die erste Spezies sind, die für immer und ewig überleben wird? Irgendwann werden auch wir aussterben.

Es könnte sein, dass Maschinen bessere Entscheidungen treffen als Politiker mit ihren Skandalen. Neue Algorithmen könnten Politiker ablösen was heute aus demokratiepolitischer Sicht schrecklich wäre, denn einzelne Firmen werden diese Algorithmen besitzen und auch einsetzen. Der Ausgang ist dabei offen.

Zuerst droht – gemäss Kritikern der vierten industriellen Revolution – eine Welt mit zu wenig Jobs. Professoren erledigen heute bereits die gleiche Menge Arbeit für die es früher Dutzende brauchte. Er kann seine Vorlesungen filmen und online stellen, er kann die Korrektur der Prüfungen in Billiglohnländer auslagern usw. Dabei unterscheiden sich die Feststellungen nicht gross von denen der ersten industriellen Revolution. Damals verschwanden zwar die „Weber“ und wurden einfach von einem höher wertigen Gewerbe mit besseren Löhnen ersetzt.

Wenn wir jedoch dahin kommen, dass nur noch wenige die Kaufkraft besitzen dann droht eine Gesellschaft wie in antiken Zeiten in der die Mehrheit gerade noch genug hat um zu überleben und eine kleine Minderheit sich „Seide aus China“ leisten kann.

Derzeit ist die Wahrnehmung der ausser Kontrolle geratenen Öffentlichkeit allgegenwärtig. Betrachtet man jedoch die Geschichte der letzten 150 Jahre so war dieses Gefühl genau gleich wie zu Zeiten des kommunistischen Manifestes von Karl Marx und Friedrich Engels um 1847/48. In der globalisierten Welt von heute haben wir nur einen Versuch. Führt die vierte Revolution an einen Ort mit Chaos wird dies die Anderen mitreissen.

Als wir zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der industriellen Globalisierung überfordert waren führte dies zum ersten Weltkrieg. Eine Katastrophe für die Welt doch wir überlebten. Ebenso der zweite Weltkrieg. Ob wir einen Dritten mit Nuklearschlägen überleben könnten ist eher unsicher.

Die derzeitigen Migrationsströme in Europa werden uns voraussichtlich nicht in die Knie zwingen können. Historisch gesehen sind die paar Millionen Menschen die heute zu uns kommen viel zu klein. Als vor über 100 Jahren viele Europäer in die USA emigrierten waren die Prozentzahlen viel höher. Eine wirklich katastrophale Migrationsbewegung gab es allerdings durch die Immigration der Germanen ins römische Imperium vor etwa 1500 Jahren. Da waren Herrscher und Gesellschaften total überfordert, alles fiel auseinander.

Ich glaube, dass die Zukunft der EU weiterhin in Brüssel liegt auch wenn viele Nationalstaaten „Brüssel“ hassen. Sollten Nationalstaaten die wichtigste Organisationsform der Welt bleiben, kommt es nicht gut. Die heutigen Probleme der Globalisierung werden von Nationalstaaten nicht besonders erfolgreich gelöst.

Eine optimistische Vision der Zukunft wäre also, dass Nationalstaaten ihre Zentralität verlieren und von ganz grossen Organisationen wie die UNO oder anderen Netzwerken wahrgenommen werden.