2018 Griechenland / Landweg

Unsere geplant Reise führt uns mit dem Camper um Ostern 2018 auf dem Landweg nach Griechenland (Athen).

Voraussichtlich werden wir auf dem Landweg (Balkan, ehemals Jugoslawien) fahren und dabei die alt bekannten Ort wie Sarajewo, Plitwitzer Seen oder den Ohridsee besuchen.

Gemäss meinen Tagebuch-Einträgen vom Freitag, 5. August 1977 fuhren wir damals – am Ende meiner zweimonatigen Tigerzeit – von zu Hause über den Arlberg und den Gerlospass und besichtigten dort die Krimmler Wasserfälle. Es war unsere erste grosse Tour mit unserm neuen Wohnbus, aufgebaut auf dem VW-LT35 mit Markennamen Tabbert Imperatur 600.

Bereits am folgenden Sonntag, nach passieren von Beograd gerieten wir um 1530 Uhr – noch vor Nis auf dem Autoput fahrend – in ein heftiges Gewitter welches die ganze Stadt überschwemmte. Wir hatten Glück, weil wir kurz vor Einfahrt von Nis – auf einer abschüssigen Strasse auf einem erhöhten Seitenbankett parkierten und abwarteten, bis das Schlimmste vorüber war.

Unter Sonntag, 7. August 1977 schrieb ich damals ins Tagebuch:
„Um ca. 1100 Uhr passieren wir Belgrad. Um 1530 Uhr erleben wir einen heftigen Sturm und einen starken Platzregen. Der Verkehr auf dem Autoput kommt zum Stillstand. Als wir in die Stadt einfahren wollen, stehen die Strassen unter Wasser. Wir beschliessen daher auf einer kleinen Erhöhung das Schlimmste an uns vorbeigehen zu lassen. Als dann der Regen nachlässt, fahren wir weiter und geraten prombt in eine riesige Verkehrsstockung. Auf Umwegen durchwaten wir mit unserem braven Camper bis zu ca. 40 cm tiefe Sturzbäche. Unmittelbar nach Nis ist der Spuck vorbei; In Prodejan lassen wir uns auf dem dortigen, sauber angelegten Autocamp nieder. Restaurant, Motel und Läden gehören auch dazu.“

Die betrügerischen Manieren in Yugoslawien oder auch in Italien waren damals fast normal. Beim Geldwechsel (Automobil Club Italien) an der Grenze zu Yugoslawien fehlte einfach eine 5’000 Lira Note. Der Schalter-Beamte zählte das Geld X-Mal vor meinen Augen nach und kam immer zum gleichen Schluss: Es stimmt ja, meinte er.

Erst nach meiner heftigen Reaktion legte er versteckt noch eine Note nach, was ich bemerkte. Erst dann übergab er mir sämtliches Geld und ich konnte selbst – in meinen Händen haltend – das Ganze nachzählen.

Am Sonntag, 28. August 1977 – nach 23 Reise-Tagen – erreichten wir wohlbehalten unseren damaligen Wohnort in Winterthur.

Weitere Tagebuch-Eintragungen von 1977

Karte von Yugoslawien 1977

Mittwoch, 24. August 1977
„Richtung Norden fahrend gelangen wir rasch nach Urosevac. Hier finden wir jedoch die Abzweigung nach Prizen nicht sofort. Bei der kurzen Dorfbesichtigung stellen wir grosse Armut und viel Schmutz fest. Auf dem Markt wird vorwiegend mit Holz gehandelt. Auf Fuhrwerken oder direkt auf Maultieren kommen die Bauern mit ihrer Habe auf den Markt. Auf der über Dokovice nach Pec stellen wir einen solchen Markt in jedem grösseren Ort fest. Hunderte von Fuhrwerken, gezogen von Maultieren und Ochsen begegnen wir. Dagegen sind Traktoren an einer Hand abzuzählen. Auch ist in dieser Gegend nicht überall ersichtlich, wovon die überwiegend albanische Bevölkerung lebt. Die Handelstrasse von Skutari nach Slambul hat heute keine Bedeutung mehr und Industrie besitzen sie keine. Für die Durchreisenden sind sie verwegene Gestalten mit kreisrunden Scheitelkäppchen, die noch heute bewaffnet zum Markt fahren.

Gleich hinter Pec beginnt die Rugovo-Schlucht. Die wildromantische, einbahnige Strasse steigt von 536 bis auf 1’700 müM an. Etwas unterhalb der Passhöhe stellen sich in einsamer Gegend plötzlich eine Horde Kinder in den Weg. Mit dem Finger zeigen sie sich an ihr linkes Handgelenk und versuchen, durch sich in den Weg zu stellen, uns zum Anhalten zu zwingen.

Wir trauen diesen Halbwüchsigen jedoch nicht und fahren einfach drauf los. Etwas weiter oben versuchen sie mit Blumen anbieten uns zum Anhalten zu bewegen. Als auch dies nicht zum Erfolg führt, werfen sie uns diese nach. Von der Strasse aus können wir dann armselige Behausungen aus Tüchern und Holz feststellen. Wir sind froh, als wir auf der Wasserscheide das autonome Gebiet Kosovo verlassen und in die Republik Montenegro überwechseln. Wir atmen erleichert auf, als wir auch noch die 94 km Schotterstrass hinter uns gebracht haben zumal es teilweise zu regnen beginnt. Bei schlechtem Wetter, aber immerhin guter Strasse fahren wir von Ivangrad nach Titograd. Kurz vor der Stadt übernachten wir nach erlebnisreicher aber ermüdender Fahrt auf dem dortigen Campingplatz.“

Griechenland

Griechenland

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Griechenland auf dem Landweg

Heimweh – ROSMARIE