Oyortonea /S – Oolu /FIN

Gestern berichtete ich fast ausschliesslich von toten, verirrten aber auch gefährlichen Begegnungen mit Rentieren. Dabei sagte ich kein Wort über die vier Hasen, die kleinen putzigen schwarzen Enten welche plötzlich auch fliegen können oder die vielen, noch kleineren MüCKEN die uns die ganze Nacht den Schlaf raubten!

Der etwas einfache, romantische Camping am Grenzfluss Tornionjoki zu Finnland war aus unserer Sicht eigentlich ein idealer Etappenort. Gleich nebenan, ein Schwimmbad und mit SEC 210.- preiswert. Gut, wir haben den E-Anschluss gespart und dafür den Kühlschrank mit Gas betrieben.
Ein Fehler, weil gegen Abend begann es zu regnen, also bei 25 Grad wärme die mit einem Mückengitter gesicherte Türe auch noch geschlossen.

Sofort stieg die Temperatur auf 30 und höher an. Dann Dachlucken auf, Mücken rein, Dachlucken zu, noch heisser, Kleider weg, erste Stiche, Dusche an, Scheisse stinkt, noch mehr Mücken, Anti-Mückenspray an Gesicht, Händen, Kopfhaut. Brumm, Brumm, ssieee überall.

Warum eigentlich lassen die einheimischen Wohnwagenfahrer ihr Wagentüren gerade jetzt offen? Offenbar ist dies die beste Lösung zwischen Wärmeregulierung und Mücken, wenn der Wagen immer im düsteren liegt und keine hektischen Personen umherfurzen wie anderswo. Schliesslich kommen die Mücken überall rein aber nicht wieder raus?

Gegen Mitternacht mache ich alle unsere Dachlucken trotz Regen so weit offen, dass es nicht reinregnet. Während Heidy auf dem Beifahrersitz behauptet gerade dort am wenigsten Mücken zu haben, verkrieche ich mich im Bett mit der Nase wie ein Periskop an der frischen Luft.

Wir können den Morgen kaum erwarten und machen uns mit den Mitteln welche wir gerade zur Hand haben kurz nach 0500 Uhr frisch? Es regnet immer noch, die Mücken sind draussen verschwunden und es ist kühler geworden, doch drinnen sind sie die Biester noch immer da. Und der Kühlschrank mit Gas betrieben wärmt immer noch?

Warum zum Teufel wollen wir heute ausgerechnet ins Zentrum der Mücken nach Rovanjemi fahren? Hier haben wir ja auch! Wir entschliessen uns erstmals von Schweden nach Finnland einzureisen und Richtung Süden zu fahren. Vor über 35 Jahren sind wir den Grenzfluss in der Gegenrichtung hochgefahren – ohne Mücken, dafür mit springenden Lachsen! Heute – so scheint es mir – habe der Tornionjoki viel mehr Wasser, sei breiter und die Stromschnellen sanfter.

Draussen regnet es noch immer, Mücken haben wir nur drinnen und bei jedem Halt beginnt die Mückenjagd von vorne! Längst sind wir im Luxus-Camping Hotel Eden in Oulu für Euro 34.- ohne Mücken eingetroffen als wir noch immer einzelne, gefangene und illegal eingereiste Biester den Garaus machen.

Einen Tag später verkünden wir in Oulo frohgelaunt: MüCKENENDE!

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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