Wenn die Tschechen nun mit dem Verkauf des Enyaq starten, legen sie den Schalter um und bringen ihr erstes dezidiertes Elektroauto in den Handel. Ach wenn der Wagen in Mlada Bolelav vom Band läuft, ist das keine komplette Eigenleistung. Denn der Enyaq basiert natürlich auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) des VW-Konzerns und ist damit eng verwandt mit dem ID.3. Doch einmal mehr hat Skoda einen gewissen Eigensinn bewiesen und den elektrischen Erstling deshalb entsprechend dem Markenslogan «simply clever» positioniert. Denn wo der ID.3 ein eher konventionelles Steilheck aus der Kompaktklasse ist, schwimmt der Enyaq mit dem SUV-Strom und dürfte so deutlich mehr Kunden ansprechen. Erst recht, weil der ähnlich geschnittene VW ID4 die Bühne erst kurz danach betritt.
Um die Modellpalette möglichst weit zu spreizen, variiert Skoda kräftig bei Batteriegrösse und Motorleistung. In der Basis fährt der Enyaq mit einem 55-kWh-Akku für maximal 340 Kilometer sowie einem Heckmotor von 109 kW oder nach alter Währung 148 PS und bekommt einen Onboard-Lader mit 7 kW Leistung, sodass einem die Zeit an der Wallbox schnell ziemlich lang wird. 11 kW gibt es nur gegen Aufpreis, und wer wirklich schnell laden will, der muss an die Autobahn und bekommt bei 125 kW den Hub von zehn auf 80 Prozent in 40 Minuten.
Maximal 510 Kilometer Aktionsradius
Bei den Batterien bietet Skoda alternativ 62 kWh für eine Normreichweite von 390 oder 82 kWh für 510 Kilometer Aktionsradius an. Und den Motor schalten sie auf Wunsch für 132 kW oder 150 kW frei. Wem das nicht reicht, der kann weitere 75 kW für die Vorderachse dazubestellen, dann auch im Enyaq auf Allradantrieb bauen und entsprechend sportlich fahren: Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Enyaq so in 6,2 Sekunden.
Er hat ein alltagstaugliches Format für ein Familien-Erstauto, bietet Fahrleistungen ohne nennenswerte Einschränkungen und ganz typisch für die Autos aus Mlada Bolelav reichlich Platz. Und wie immer wird der Preis ein wenig unter dem Pendant aus Wolfsburg liegen. Aber nicht nur in diesen klassischen Kategorien ist der Enyaq ein typischer Skoda, sondern erst recht im Detail. Denn auch der Enyaq strotzt natürlich vor Kleinigkeiten aus der Rubrik «Simply Clever»: Der Eiskratzer ist zwar mangels Tankklappe nun nach innen auf die Rückseite des Heckdeckels gewandert, doch dafür ist der Stromer von Skoda das erste Elektroauto mit integriertem Reiniger fürs Ladekabel – und wird so in jeder Hinsicht zu einer sauberen Sache.
Skada Enyaq 4 2021