4 Tage in den BERGEN und drei PäSSE

Am Sonntag, 9. Juli 2018 packte uns das Reisefieber wieder einmal und kurzentschlossen sattelten wir unseren Camper! Bereits 4 Stunden später waren wir auf dem Flüelapass. Einfach nur sommerlich schön mit Winterlücke, Rothorn oder wie die Berge ringsherum hier alle heissen.

Sicher, wir waren an diesem Sonntag nicht die Ersten am Flüelapass! Aber muss man immer die Ersten sein? Wir meinen „NEIN“!

Bereits nach Davos stoppte uns ein ROTLICHT mit Bedienung von zwei Uniformierten. Wir wissen zwar auch, dass Rot STOPP bedeutet doch hier muss es einfach zügiger gehen. So winkte uns der freundlich rot Gekleidete schon durch als es noch ROT war. Aha – ROT mal ROT gibt GRüN! Habe ich nicht schon in der Schule so etwas mal gehört?

Die letzten Velo-Gümmeler vom Engadiner Bike-Maraton sausen zu Tale. All diese Sportler wollten eben doch nicht die LETZTEN sein! Während wir auf der Südseite des Passes wieder runterfuhren kamen uns immer wieder die allerletzten RADFAHRER entgegen. Wir hätten beim Letzten ja wenden können. Doch es kamen immer wieder welche die noch LETZTEREN sein wollten – und weil es uns nicht gelang den LETZTEN ausfindig zu machen fuhren wir einfach bis nach Zernez weiter.

Wim mit Eltern

Hier begrüsste uns WIM, der Campingplatz-Leiter vom coolen Cul wie erwartet überfreundlich. Er habe erst gestern an uns gedacht? Und wir natürlich auch an IHN. Nur wussten wir, dass wir hierher fahren wollten aber wie kann er schon vorher wissen, was wir erst seit vier Stunden wussten?

Alle unsere alt bekannten Campingfreunde begrüssten uns herzlich. Ruth, Emil, Gabi, Urs, Zilli, Margrit, Manfred, Moni usw. Alle waren Da. Auch Daggeli Hans war zugegen, welcher uns bestimmt aber ehrlich einen Hunderter zuschob. Danke Hans- kam es über meine Lippen!

24 Stunden später waren wir am Montag schon wieder auf der Engadiner-Route Richtung Julierpass unterwegs. Baustelle an Baustelle reihte sich aneinander und die mit viel Pomp erste letzte Woche publizierte neue Umfahrung von Silvaplana war gar eine Baustelle mit Halt im neuen Tunnel. Der Tunnel war zwar fertiggestellt nur die nördliche Zufahrt war noch immer eine Baustelle! Und wie selbstverständlich spielte eine weitere Baustelle kurz vor Passhöhe die Baustellen-Synfonie des Engadins zu Ende.

In Surava besuchten wir noch Peter und Rosmarie. Peter ist heute zwar ein bisschen heiser und mit einer neuen Krebstherapie nicht gerade „purle Munter“. Doch wer kann schon behaupten in einem gewissen Alter“ kerngesund“ zu sein. Irgendwann zwickts jeden-/Mann bzw. -/Frau irgendwo!

Auch Richtung Oberalp-Pass fehlten die Strassen-Baustellen nicht. Eine Vor- und die andere nach Flims waren noch harmlos. Dagegen stob es bei einer Stelle vor Disentis derart heftig, dass mir nachher – zusammen mit der grellen Abendsonne – die Augen heftig reizten, was eine Spülung an einem Brunnen unterhalb des Klosters notwendig machte. Dies war die WOHLTAT des ganzen Tages für Kopf Augen und Gemüt. Kühles und fast heiliges Wasser weckten Körper und Geist für den restlichen Weg des Tages zum OBERALP-PASS. Hier fanden wir einen ebenen Stellplatz für unseren braven Fiat-Camper.

Die wärmende Abend-Sonne vermochte den kleinen Camper nochmals aufzuheizen und nachher die bei der Tageschau um 1930 Uhr verbrauchte Energie mit Hilfe der beiden Solarpanele bis zur völligen Dunkelheit wieder vollständig aufzuladen.

Beruhigend damit zwischen Belgiern und Deutschen jederzeit Saft für die Starterbatterien bereit zu haben. Dass wir auch für die Gasheizung am Morgen noch genügend Energie im Batterietank hatten, merkten wir aber erst dann, als die Temparatur im Innern gegen den Gefrierpunkt tendierte.

Auch in der nächsten Nacht weckte uns um Mitternacht ein in unserer Nähe parkierte Camperbesatzung plötzlich aus dem Tiefschlaf. Blick auf die Uhr, weiter erforschte ich unsere Fluchtmöglichkeit und um 0300 Uhr war es erstmal so kühl, dass die Heizung für eine Stunde angedreht werden musste.

Den Rest der Nacht konnte ich nochmals tief Schlafen. Sicherheit, Wärme und Batteriestand der beiden Energiespeicher waren in Ordnung. Heidy schlief nach wie vor wie Gott in Frankreich und ich wie auf einem Gratis-Stellplatz etwas abseits von einem grossen Felsblock auf einem schmelzenden Schneehaufen.

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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