Operation bilaterale indirekten Inguinalhernie – „Leistenbruch“

Um den Eintrittszeitpunkt um 6.45 Uhr wahrzunehmen, karrte mich Heidy am vergangenen Dienstag mit dem Auto in aller Hergottsfrühe ins Regionalspital Uster. Hier wurde ich mit dem Allernötigsten ausgerüstet und von einer “Hostesse“ in den Bettentrakt A Zimmer 110 geführt.

Mit meinem „Bilateralen indirekten Inguinalhernie, rechts grösser als links“ war ich wahrscheinlich nicht der Einzige der etwa 10 Eingerückten, operationswilligen Patienten, welche von ihrem Leiden befreit werden wollten.

Eine Viertelstunde später – versehen mit einem „Tanzbändel“ am rechten Handgelenk und umgestiegen auf das langsame Spitalbett geht die Weiterfahrt Richtung Operationsaal etwas weiter hinten, gleich neben der Aservatenkammer. Kaum habe ich die ominöse Pille geschluckt freute ich mich über die wärmende Decke aus der Kammer des Teufels. Unmittelbar darnach wurden all meine Träume und Hoffnungen ausgeschaltet. Während dieser Zeit muss also Herr Prof Dr. Gian A. Melcher an mir seine erfahrenen Hände angelegt haben und meine lädierte Bauchdecke eine endoskopische Netzplastik (TEEP bds) eingebaut haben.

Bereits gegen 10 Uhr teilte Herr Dr. Azizi jedenfalls Heidy telefonisch mit, dass die Leistenbruch-Opearation zu seiner Zufriedenheit durchgeführt worden sei. Zu meinem Befinden schwieg er sich allerdings aus. Antwort Arzt: Operation gelungen Patient auch?

Gegen 1500 Uhr erwachte ich endlich aus meinem Tiefschlaf, ohne das Aufwachzimmer in Augenschein genommen zu haben. Offenbar suchten die beiden Herren meinen Gedächtnisschlüssel in der „Aservatenkammer zuerst vergeblich“. Schliesslich passte dieser dann wie ein „Neu-Gemachter“.

Nach einem kurzen Stottern – sprich dreimal erbrechen – läuft nun der Motor bei mir wieder wie neu geschmiert. Die Pflegefachfrauen und Männer im Spital Uster welche im ersten Stock des Trakt’s A die Männer betreuten waren ausnahmslos freundlich, pflichtbewusst, geduldig, und, und, und. Ihnen gebührt aus meiner Sicht die allerhöchste Hochachtung. Aber auch dem Hotellerie-Personal welche für das leibliche Wohl der Patienten sorgten sei gedankt.

Ich werde nie vergessen, wie ich einer Pflegfachfrau gleich dreimal meinen gesamten Mageninhalt präsentierte. Das erste Mal „garnierte“ ich ein ganzes WC mit Erbrochenem mitsamt meinen Hausschuhen, das 2. Mal spritzte das Unapetitliche förmlich zwischen meinen Fingern hindurch ins Patientenzimmer und das 3. Mal konnte ich ihr – ohne Schaden anzurichten – in einer „Kotzschüssel“ gleich selbst „feierlich„ überreichen.

Liebe Pflegefachfrau; sie haben eine umfangreiche, medizinische Ausbildung hinter sich und wurden wohl auch in Psychologie geschult. Doch wie sie sich mir gegenüber verhalten haben war charmant, einfühlsam, EINFACH SUPER. Das PFLEGENDE in ihnen kann man nicht lernen. Man hat’s oder auch nicht! Sie haben es und damit wählten sie genau den richtigen Beruf für sich und ihre Familie. Nochmals tausend Dank an sie und ihr Team.

Auch ein kurzes, persönliches Gespräch mit dem Operateur Prof Dr. Gian A. Melcher im Spitalgang freute mich deshalb, weil es von Vertrauen geprägt war.

Nach der Entlassung mit einem Kurzaustrittsbericht von Assistenzärztin med. pract. IB und einem Einmalrezept wartete ich am Auffahrtsmorgen auf meine persönliche Taxichauffeuse Heidy die mich pünktlich um 1000 Uhr abholte.

Adieu Spital Uster – Grüezi Winterberg!

and the-Birds were singing – Alain-Morisod

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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