Narvik/ N – Kiruna/ S

Das Schlafen auf einem städtischen Parkplatz in Narvik war ungewohnt und weil kostenfrei trotzdem sicher und sauber. Schliesslich waren wir ja mit unserem Camper autonom, weil wir Strom (auch 230 Volt), Frisch- und Abwasser (80 Liter), Toilette (ca. 5 Tage), Kommunikation (TV, Radio, Telefon) und letztendlich genügend Food im Kühlschrank und zudem Heizung (wichtig) hatten.

Uns fehlte es also an nichts. Auch der PW welcher neben uns irgendwann in der Nacht wegfuhr und am Morgen von der vermutlich gleichen Angestellten wieder parkiert wurde war eigentlich nicht der Rede wert.

$Wie immer frühstückten wir wiederum noch vor 0700 Uhr, bevor wir mit dem Camper die verschiedenen Viewpoints von Narvik im Westen (oberhalb des regionalen Flughafens) oder im Osten (Narvik Ski centre und Cable car) abfuhren. Meistens waren aber diese Points von Sträuchern und Bäumen zugewachsen, sodass wir nur teilweise die erwarteten Aussichten zu Gesicht bekamen.

Den Hausberg von Narvik, den Pagernes (1484 müM) liessen wir gezwungenermassen weg, weil die erste Bahn erst etwa um 1300 Uhr fuhr und zudem nicht das schöne Wetter zu erwarten war welches wir für eine Aussicht von weit oben erhofften.

Nach dem Tanken bei der Shell in Narvik bemerkten wir noch eine Waschanlage für Camper welche wir kurz benutzten (Kosten NOK 60.-). Anschliessend ging es auf der E6/E10 weiter nach Kiruna / Schweden.

Auf der E10 dem grossen See entlang (Torneträsk) und begleitet von der Ofotenbahn hielten wir am Bahnhof Abisko an. Dort lernte Heidy ein dänisches Ehepaar im mittleren Alter kennen, welches mit der Bahn reiste und auch Winters schon oftmals zum Skifahren in Zermatt und Montana weilten. Sie würden hier etwa eine Stunde auf die nächste Bahn warten welche sie nach Hause bringen sollte. Vielleicht sei es ein leerer Erzug von Narvik herkommend?

Dieses Schauspiel wollten auch wir uns nicht entgehen lassen. Die stündige Warterei verkürzten wir mit einem feinen Lachsschmaus gespickt mit Tomaten und einem feinen Weissen (Mineralwasser). 1209 Uhr soll die Abfahrtzeit der Ofotenbahn Richtung Kiruna sein.

Kurz vorher verkündete der Lautsprecher die Verspätung der Bahn um 5 Minuten an, was auch sofort auf dem 50 Zoll grossen Bildschim im Wartehäuschen schriftlich verkündet wurde. Heute Samstag fuhren lediglich 4 Züge die Strecke zwischen Narvik und Kiruna. Dem 1647 Uhr Erzzug begegneten wir kurz vor Kiruna als wir hier um ca. 15.30 Uhr in die Stadt einfuhren. Mit einem kurzen Pfiff kündete sich der verspätete Personenzug aus Narvik an. Der Luxuszug mit 5 Pullmann-Wagen soll noch heute seine Gäste bis nach Stockholm bringen.

Auch diesen Zug entdeckte Heidy nochmals am Bahnhof Kiruna in „Swedish Lapland“. Den Camping Ripan im Norden beim gleichnamigen Hotelkomplex wird in den nächsten Jahrzehnten genauso verschwinden müssen wie das Zentrum von Kiruna. Es wird ein neues Zentrum gebaut, weil die abbauwürdigen Erzadern genau unter uns verlaufen und – obwohl im Stollenbau gearbeitet wird – der Einsturz ganzer Stadtteile nicht ausgeschlossen werden kann. Pläne für die neue Stadt „Kirunas nya stadskärna“ existieren bereits. Der Kern der Stadt soll etwa 3 km östlich vom heutigen Zentrum gebaut werden.

Am heutigen Luossavaara, dem Abraumhügel mit Skiliften und Aussichtspunkt in der Nähe des Bahnhofs wird genau so stehen bleiben wie Flughafen und das neue Industriegebiet Tuollomaara.

Der einzige Campingplatz Ripan zeichnet sich aus durch Sanitärgebäude mit neuen Duschen und gratis Sauna sowie allem was dazu gehört und ist mit SEK 350.- für schwedische Verhältnisse recht kostengünstig. Uebrigens, hier nehmen sie auch NOK Noten zum gleichen Kurs wie in Norwegen. Das Rückgeld ist aber immer in SEK.

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
Dieser Beitrag wurde unter Geld, Norwegen, Norwegen Reiseberichte, Norwegen Reisetips, Reisen, Schweden, Schweden Reiseberichte abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.