Der Gotthard-Basistunnel

Der Eisenbahn Gotthard-Basistunnel besteht aus zwei 57 km langen Einspur-Röhren. Zählt man sämtliche Verbindungs- und Zugangsstollen sowie Schächte hinzu, misst das Tunnelsystem über 152 km. .

Er verbindet das Nordportal in Erstfeld mit dem Südportal in Bodio. Mit einer Felsüberlagerung von bis zu 2300 Metern ist der Gotthard-Basistunnel nicht nur der längste, sondern auch der tiefste bisher gebaute Eisenbahntunnel der Welt.

GotthardRoehreZwei Multifunktionsstellen in Faido und Sedrun unterteilen die beiden Tunnelröhren in drei ungefähr gleich lange Abschnitte. Hier befinden sich die Nothaltestellen mit je zwei Spurwechseln. Bei einem Ereignis wie einem Zugbrand oder einer Panne im Gotthard-Basistunnel fährt ein Zug – wenn immer möglich – aus dem Tunnel ins Freie. Ist dies nicht möglich, hält der Lokführer den Zug in einer dieser Nothaltestelle an.

GotthardbahnNebst den Tunneln braucht es für die Zufahrt zahlreiche Kunstbauten wie Unterführungen und Brücken. Die offene Strecke im Urner Reusstal quert Siedlungsräume, Strassen, Gewässer und landwirtschaftliche Flächen. Schutzmassnahmen gegen Lärm, Staub, Hochwasser sowie der Naturschutz sind deshalb ebenso wichtige Herausforderungen wie die technische Ausführung der neuen Bahnstrecke.

Die feierliche Eröffnung ist für den 1. Juni 2016 geplant. Der fahrplanmässige Betrieb soll am 11. Dezember 2016 aufgenommen werden. Der Zeitpunkt der voraussichtlichen Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels wurde mehrfach nach hinten verschoben. Seit 2007 war sie für 2017 vorgesehen, ab 2011 wurde der Dezember 2016 genannt.

Tunnelbohrmaschine Typ

Tunnelbohrmaschine (TBM), Typ „Herrenknecht“

Winter anno 1882 – vor über 134 Jahren

Der erste Gotthardtunnel wurde am 1. Januar 1882 dem Betrieb übergeben. Damals waren die nördlichen und südlichen Zufahrten noch im Bau. Lokomotiven, bzw. sämtliches Bahnmaterial mussten in zerlegtem Zustand mit Pferdefuhrwerken von Bellinzona nach Airolo gebracht und dort wieder zusammengesetzt werden bevor sie ihren Betrieb aufnehmen konnten.

Fahrplanmässige Züge wurden offiziell unter dem Titel Postzüge geführt. Es waren aber eigentlich Personenzüge, deren man sich vor allem im Winter gerne bediente.
Für diesen Betrieb wurden zwei Lokomotiven des Typs E 2/2 von der GB (Gotthardbahn-Gesellschaft mit Sitz in Bellinzona) gekauft. Sie erhielten die Nummern 11 und 12 und besassen wohl als eine der ersten Ausführungen für Normalspur einen Doppelhebelantrieb mit dem Brown’schen Balanciersystem. Die eine Lok mit Nr. 11 kann noch heute im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern besichtigt werden.

Lokomotive Typ E2/2

Lokomotive Typ E2/2

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