Guarda – die höchstgelegene Stadt Portugals?

Die Stadt liegt 1056 müM hoch auf einem Granitmassiv im Nordosten der Serra da Estrela. Sie war im Mittelalter eine der wichtigsten Grenzfestungen der Region. Bedrohlich kommen in den Serra-Bergen (400 müM) von Süden dunkle Wolken über uns her. Es beginnt zu Stürmen.

Die Satschüssel ist eingezogen, trotzdem pfeift der Sturm durch die Dachreeling und es schwingt der ganze Camper hin und her. Es muss wohl gegen Mitternacht sein als es mich immer noch im kurzen Pijama leicht fröstelt. Die Decke wird nochmals etwas hochgezogen und dann falle ich in einen Tiefschlaf.

Grosse Tropfen klatschen aufs Dach. Jetzt beginnt es noch kräftig zu regnen. Und wie sollen wir morgen nach Guarda kommen? Brauchen wir ab etwa 800 müM Schneeketten?

Plötzlich blitzt und donnert es gewaltig. Hagelraketen werden abgeschossen – oder sind es etwa Artilleriegeschosse. Heidy nimmt mich bei der Hand und krallt sich darin fest.

Angespannt schlafe ich so weiter – bis Heidy erwacht und von einem Traum in Nigeria erzählt. Sie müsse morgen noch viele Hunderternoten so gross wie eine Zeitung abgeben. Sind diese echt – fährt es ihr durch den Kopf? Ich frage sie – hat es wirklich gedonnert und geblitzt? Nein — erklärt sie mir! Also alles nur geträumt! Jaja.

Es dämmert bereits als ich das Verdunklungrolo bei der Heki-Dachluke zurückziehe. Meine Rado-Uhr zeigt halb acht MEZ Zeit – Oster-Dienstag. Es regnet nicht mehr – ich glaube wir können weiterfahren.

Kurze Zeit später sind wir in Castelo de Vide und versuchten durch die weiss gekalkten, niederen Häusern zum Castelo de Säo Roque, einem aus dem 14. Jh. stammenden und auf den Ruinen einer maurischen Burg erstellten Castel zu kommen.

Doch unser Navi will uns durch Einbahn- oder Fahrverbotsstrassen lotsen und nach zweimaligem Wenden geben wir den goldenen Fotoschuss aufs Schloss auf und sind mit dem zufrieden was wir in der Zwischenzeit erreichen konnten. Die Flugaufnahmen des Bergdorfes sind wohl aus einer Drohne heraus geschossen worden.

Bald sind wir auf der A23 weiter nordwärts unterwegs und in sanften Steigungen geht es bis nach Guarda auf über 1000 müM hoch. Das Thermometer zeigt noch immer 17 Grad im Schatten und wir müssen beim dortigen Lidl für unseren Camper-Kühlschrank eine schattige Stelle suchen.

Folgetag:
Weil der Camping Municipal kein Wifi anbietet, sitzen wir am Folgetag in der Biblioteca von Guarda. Sechs PC sind über einen Router mit Wifi verbunden und an drei sitzen Studenten.

Hier könnten wir uns ebenfalls einloggen doch weil ich die vorbereitete Blogseite auf Netbook und Word geschrieben habe, wird zuerst einmal damit ein Versucht gestartet. Und es klappt sofort: Danke Frau „Studentenüberwacherin“ bei der wir uns an der Theke in einem Journal für eine Stunde eintragen mussten.

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
Dieser Beitrag wurde unter Portugal, Portugal Reiseberichte, Reisen abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.