Karfreitag in Evora!

Bereits frühmorgen etwa 0730 Uhr machen wir uns auf die Socken, von hier (Camping Orbitur) aus die Stadt bzw. deren Sehenswürdigkeiten in einem 4 km Fussweg zu erkunden. Dank OSM+ gelang uns dies auf Anhieb. Zuerst natürlich die Ziele „Templo Romano“ und die „Catedral Se“ aus dem 12. Jahrhundert.

In der Katherale findet soeben der Karfreitags-Gottesdienst statt. Ausser diesem dürfen wir aufs Dach, die Säulengänge usw. alles für Euro 3. (Seniors) ist offen und praktisch ohne Besucher begehbar. „Stägeli uf – Stägeli ab“ und erster Konditionstest heisst es am frühen Morgen.

Evora1-ArkadenDie Gründung der Stadt geht auf die Zeit der römischen Besatzung zurück, der gut erhaltene Diana-Tempel mit seinen monumentalen Säulen zeugt neben dem Aquädukt noch heute vom römischen Erbe.

Im Jahre 715 wird Évora von den Mauren erobert und mit Burg und Moschee ausgebaut. Im September 1165 erobert Geraldo Geraldes, o Sem Pavor (= Gerald ohne Furcht) durch eine List Évora für König Afonso Henriques.

Mit Unterstützung des Ritterordens von Avis werden die Mauren endgültig vertrieben. Dafür macht der Ritterorden Évora 1166 zu seinem anfänglichen Sitz, nennt sich anfangs auch Ritterorden Évora und umgibt die Stadt mit einer Mauer, die bis heute weitgehend erhalten geblieben blieb.

Seit dem 12. Jahrhundert lassen sich die portugiesischen Könige in Évora wählen. Ihr Hof in Évora wird durch die Humanisten Garcia und André Resende, den Chronisten Duarte Galvão, den Theaterdichter Gil Vicente, den Bildhauer Nicolas Chanterene im 15. und 16. Jahrhundert zu einem Zentrum des portugiesischen Humanismus.

Aus römischer Zeit stammen – wie erwähnt – der Diana-Tempel, die Burg sowie der Aquädukt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die im Zentrum stehende Kathedrale Se, der ehemalige Königssitz Paço dos Condes de Basto und die seit dem 15. Jahrhundert existierende, aber erst 1979 wiedereröffnete Universität.

In einigen Straßen der Altstadt – zum Beispiel in der Travessa das Nunes, der Rua do Cano oder der Rua do Salvador – ist zu sehen, wie der Aquädukt im Laufe der Zeit zu Wohnzwecken umgestaltet wurde. In der engen Gasse Travessa Alcárcova de Cima sind ein gut erhaltenes Stück römischer Mauern sowie im Untergeschoss eines Wohnhauses römische Fundamente beachtenswert.

Der im Stadtzentrum gelegene Praça do Giraldo genannte Platz mit dem Marmorbrunnen und den Arkaden gehören ebenso zu den Sehenswürdigkeiten wie das Beinhaus Capela dos Ossos (Kapelle der Knochen), ein Kirchengebäude, an dessen Wänden menschliche Gebeine gestapelt sind.

Die unzähligen Kirchen – verteilt in der ganzen Stadt – werden im offiziellen Stadtplan nicht einmal erwähnt. Trotzdem wird Heidy die Startkirche der heute Abend um 2200 Uhr stattfindendenden Prozession per Zufall finden, von wo aus die Route von einer Kirche im Nordwesten in den Südosten durchzieht.

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