Autobahngebühren A22 Algarve – von Südwestspanien bis nach Lagos im Westen

Von Spanien herkommend passieren wir die seit 1992 bestehende Schrägseil-Brücke über den Rio Gadiano und sind so ohne irgendwelche Grenzformalitäten in Portugal eingereist. Wir bemerkten noch schnell einen unbenannten Ausstellplatz mi drei auf Grün stehenden Lichtsignalanlagen und einer grosse Tafel, welche sich offenbar an nicht portugiesische Fahrzeuglenker richtet. Weil sich an diesem Ausstellplatz aber sonst niemand aufhält und die zweispurige A22 frei ist fahren wir einfach daran vorbei.

Damit haben wir im Nachhinein schon einmal Portugisische, bzw. Algarvische Gebührenregeln verletzt. Die obligatorische Anmeldung für ausländische Fahrzeuge an der Grenze haben wir einfach übersehen und weder eine Prepaid-Karte noch einen Stick gekauft. Wir fragen uns immer noch: Wo-, wie- und zu welchem Preis?

Zahlstellen gab es auf der ganzen Strecke (Villa Real de Santo Antonio bis Lagos) keine. Allerdings gab’s für jeden Abschnitt der Autobahn grosse Tafeln mit Angaben der Tarife und Kategorien. In jedem dieser Abschnitte wurden wohl unsere Kontrollschild-Nummer elektronisch erfasst?

Eine Woche später In Lagos begab sich Heidy auf das Tourismusbüro um das schlechte Gewissen wegen unserer Schulden zu klären. Der freundliche Herr hatte grosses Verständnis und schickte uns einfach ins nächste Postoffice um dort eine Prepaidkarte im Mindestbetrag zu kaufen.

Nachdem wir in ein Verkaufslokal mit PT geraten waren welche nur ein Händyladen war und keine Post (beinahe wie bei uns) kauften wir schliesslich in der richtigen Post nebenan die günstigste „Tarjeta Peajes“ für Euro 5.-. Damit erhielten wir eine riesige Anleitung auf einem ellenlangen Kassabon auf Portugiesisch, Spanisch, Französisch und auch Englisch welche zur Anmeldung per SMS an die Nummer +0351 922 29 89 89 und damit zum Befahren der Algarvschen Autobahn reichen soll.

Darnach kam die Bestätigung der Zahlung mit einem Code für weitere Benutzung der Algarven-Autobahn und damit der A22 als einzigen Autobahnabschnitt mit solchem Bezahlsystem weltweit.

Jedenfalls war dies die Meinung unseres freundlichen älteren Herrn des Tourismusbureau‘s in Lagos. Denn auch in Portugal hätten die weiter nördlich liegenden Mautstellen üblicherweise Kassahäuschen wo man bezahlen könne.

Lagos war uns von unserem letzten Besuch 1991 noch immer in bester Erinnerung. Diesmal war jedoch der nördlich der Stadt liegende Lidl unser erster Etappenort und der südlich liegende Stadtcamping unser Zweiter. Zwar kannten wir bereits von früher her den schönen Militärcamping-Park mit wunderbarem Blick auf den Hafen und die Lagune. Damals waren wir aber auf einem schönen Camping beim heutigen Luz, direkt oberhalb der Steilküste und fuhren mit dem Velo in die Stadt.

Was weiter fehlt ist heute ein längeres Stück der alten Stadtmauer wo neue Strassenkaffees mit unterirdischer Garage glänzen sind neu Wasserspiele und Freiräume entstanden, die gar einer Kirche sichtbar wieder zum wichtigen Bestandteil der Stadt machte.

Lagos hat aber noch immer 80 % seines Rings der alten Stadtmauer behalten und auch in meinen Augen seine „Schönheit“ an alten Gassen etc. bewahrt. Selbst die Hafeneinfahrt bewacht nun nicht mehr eine alte Burg sondern ein darin eingebautes Restaurant mit den gleichen Badestränden wie anno 1991. Nur „Heinrich der Seefahren“ hat heute keine Mauer mehr im Rücken im dunklen Park den ihn stärker machte sondern einen offenen Platz und die Kirche Santa Maria welche ihm halt bietet.

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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