Abschied vom „Camping Cul“ in Zernez

Bei allerschönstem Engadiner-Herbst-Wetter verliessen wir gestern mit gemischten Gefühlen unseren Sommer-Camping in Zernez. Einerseits war der Sommer 2014 eher ein Dauerregen mit Aufhellungen, genauso wie man dies aus den Tropen oder dem fernen Osten mit seinen Monsun-Regen kennt. Viel zu spät möchte nun unser Wettergott Petrus manches nachholen was er uns bis heute vorenthalten hat.

Piz Linard 3410 müM

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Kommt hinzu, dass 2014 manch gute Freunde sich für immer verabschiedeten was uns traurig stimmte. Wir wissen zwar, dass zu einem intensiven Leben irgendwann auch der Tod gehört, aber doch nicht so früh und so überraschend? Tschüss Kari – auf Wiedersehen irgendwo weit oben im Himmel!

Das schöne Engadiner-Wetter hat aber keinen Platz um an solch dunklen Gedanken lange nach zu hängen. Am Freitagnachmittag spielte Heidy mit ihren Tennisfreundinnen Monika, Dagmar und Irene nochmals eine Runde „Sommertennis“ währendem ich mich rund um unseren Campingplatz Nummer 50 nützlich mache. Nebenbei liegt auch noch ein „Schwatz“ mit dem über 80-jährigen Gebi und Erika T. aus Neftenbach drin wobei sich Brigitte und Markus kurz vor untergehender Sonne nach Samnaun verabschieden.

Um etwa 1600 Uhr erscheint eine zufriedene Heidy wieder auf dem Platz. Kaum ist sie von der Dusche zurück, entdeckt sie unsere ehemaligen Camping-Freunde Heinz und Jeanette aus Scuol. Vor etwa fünf Jahren waren die beiden ebenfalls auf dem Camping Cul, haben dann aber ihr langjähriges Sommerdomizil gewechselt und seitdem ihren Wowa mit Winterdach und festem Vorbau ausgerüstet den sie auch im Winter zum Skifahren benützen können.

Beide sind nach wie vor sportliche sehr aktiv und haben sich kaum verändert obwohl sie eigentlich bereits Grosseltern sein könnten. Mit dem Versprechen uns gegenseitig wieder zu besuchen verabschiedeten wir uns herzlich. Die einbrechende kalte Nacht lässt uns bereits leicht frösteln.

Kurz vor der Abreise am Samstag ist Andris – der Besitzer des Campings – soeben daran, den Kiosk für diese Saison endgültig zu schliessen. Ich sei heute der Letzte der sein bestelltes Brot für Fr. 3.- abhole was ihn bewege, mir „Salz und Brot“ spontan zu schenken wie in arabischen Ländern üblich. „Hoppla“ – denke ich – und ein freundliches „Danke“ kommt gerade noch über meine Lippen. „Hoffentlich hat Andris seinen Camping nicht an einen arabische Investor verkauft? Was wird wohl sein abgereister Geschäftsführer Wim dazu sagen?“

Nun erscheint Paul neben mir und fragt mich, warum ich mit meiner Schirmmütze vom „Corvatsch“ Fremdreklame betreibe? Diese sei eben schmutzig geworden und damit unansehnlich. Eine solche Schirmmütze passe nicht mehr auf so einen schönen Kopf wie MEINEN!

Natürlich hat auch Andris dieses Gespräch mitbekommen und schenkt mir die Letzte verbliebene eines Stapels von Cul-Mützen. Nun will auch Paul Eine doch Andris entgegnet ihm schlagfertig, dass er nie eine Schirmmütze trage und er zudem keine mehr bestellen werde! Diese seien nämlich von inakzeptabler Qualität? Er benötige diese Saison gleich vier Schirmmützen um einigermassen über die Runden zu kommen.

Nochmals herzlichen Dank Andris und die Glas-Schiebetüre des Kiosk wird vom Inhaber des Camping’s Cul für 2014 persönlich geschlossen. Einen guten Winter allerseits und auf Wiedersehen im Mai 2015!

Camping Cul

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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Eine Antwort zu Abschied vom „Camping Cul“ in Zernez

  1. Ruth Steiner sagt:

    Hoi Heidy + Armin,
    Es hat mich traurig gestimmt, als ich gestern von Eurer Abreise aus Zernez gelesen habe. Schon ist es wieder so weit, auch der für uns eher kurze Herbst geht schon wieder dem Ede entgegen. Morgen gegen Mittag wollen wir nach Zernez fahren und hoffentlich recht zügig Vorzelt reinigen und abbrechen und wahrscheinlich am Freitag nach Hause fahren. Grund: Emil’s Rücken ist doch nicht so wie wir es gerne hätten. Morgen kann er erstmals zur Physiotherapie. Mehr später. LG emru

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