Unfall durch beinahe Ueberschlag im Sand

In der Nacht auf Sonntag ist allerhand los um uns herum. Immer wieder treffen einzelne 4×4 Fahrzeuge auf unserem Camping südlich von Erfoud ein. Es sind meistens die von Frauen gefahrene Gazelle Rally Marokko 2014. Wie wir am Sonntagmorgen sehen können, hat eine knapp dreissigjährige Französin nicht nur ihren rechten Arm gebrochen sondern auch noch weitere Blessuren an ihrem Gehapparat erlitten.

Gestützt von einem Betreuer humpelt sie mit schmerzverzehrtem Gesicht zur Dusche. Der rechte Arm soll gemäss marokkanischem Arzt gebrochen sein und wurde deshalb provisorisch wenige Stunden danach von ihm eng an den eigenen Körper gebunden. Nun suchen sie schnellsten einen freien Platz in einem Flieger für den Heimtransport nach Frankreich. Die folgende Nacht verbringt sie sitzend in ihrem Toyota und am Sonntag wird extra für sie der am Swimming-Pool gelegene Aufenthaltsraum geöffnet wo sie wenigstens etwas Abkühlung finden kann.

Was war eigentlich passiert: Gemäss Betreuer flogen die Frauen mit ihrem Toyota mit etwas zuviel Schwung über den Kamm einer Düne und machten danach im Sand einen regelrechten Kopfstand. Der abrupte Stillstand verletzte die „junge Gazelle“ derart unglücklich, dass für sie das Abenteuer Marokko augenblicklich in einen Alptraum umschlug und zu Ende war. Der Toyota war ausser einer nach hinten gebogenen vorderen Stossstange nach wie vor fahrfähig und einzig das Nummernschild musste mit Draht neu fixiert werden.

Mit Flügen nach Frankreich ist Ar-Rachidia mit etwa 100 km Entfernung der nächste Flugplatz im Norden von Erfoud. Es schien, als hätten sie für Sonntagabend einen Flug reservieren können, jedenfalls versammeln sich etwa ein Dutzend Personen um sich von ihr zu verabschieden und setzten die Rally – nicht mehr so übermütig wie vor dem Unfall – in der einbrechenden Nacht Richtung Süden in die Wüste fort während die Verletzte von ihrem Betreuer Richtung Flughafen chauffiert wird.

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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