Börsen-Schockwellen aus Russland lassen Europa erzittern

Die schwere Krise zwischen Russland und der Ukraine wegen der Halbinsel Krim hinterlässt tiefe Spuren. Kursstürze an den Börsen, steigende Öl- und Goldpreise. Auch der schweizerische Aktienmarkt leidet.

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Noch tiefer als in Zürich und Frankfurt sanken gestern die Preise an der Moskauer Aktienbörse: Dort brach der Index Micex um 12 Prozent ein und notierte mit 1.281,59 Zählern auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Juni 2013. Er beinhaltet die 50 meist gehandelten Aktien der grössten russischen Unternehmen, dessen Werte in Rubel notieren. Die in Dollar notierten russischen Aktien von Gazprom leiden mit einem Verlust von bis zu 17 Prozent noch mehr. Die Titel von Russlands grösstem Geldinstitut Sberbank verlieren gut 16 Prozent.

Der Index RTS brach sogar um 13 Prozent auf ein Viereinhalb-Jahres-Tief von 1.107 Punkten ein. Das ist der grösste Tagesverlust seit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 und der niedrigste Stand seit September 2009. „Wie so häufig in Krisenzeiten setzt nicht die eigentliche Krise den Aktien zu, sondern die Verunsicherung“, betonte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black.

Während die Börsen fallen, legen die Rohstoffpreise zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete um die Mittagszeit 111.37 Dollar. Das waren 2.30 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI stieg um 1,74 Dollar auf 104.33 Dollar.

Russland ist mit einem Anteil von mehr als zehn Prozent einer der grössten Öl-Produzenten weltweit. Ein Grossteil des Exports geht dabei nach Europa. Rund 70 Prozent der russischen Gas- und Ölexporte werden durch die Ukraine geleitet; 90 Prozent der russischen Lieferungen sind für Europa bestimmt.

Russland hat – um die Schockwellen für die Wirtschaft zu mindern – den Leitzins überraschend von 5.5 auf 7 Prozent angehoben. «Die Entscheidung hat das Ziel, Inflationsrisiken und Risiken für die finanzielle Stabilität im Osten angesichts der zunehmend volatilen Märkte zu verhindern», teilte der Notenbankchef Russlands mit, ohne die Ukraine ausdrücklich zu erwähnen.

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