Guillaume Henri Dufour – Ein General der die Schweiz rettete

Der letzte eidgenössische Bürgerkrieg wurde von einem General gewonnen, dessen oberstes Ziel die Vermeidung von Opfern war.

General Guillaume Henri Dufour.

Im Sonderbundskrieg vom November 1847 kämpfen zum letzten Mal bewaffnete Schweizer am 23. November bei Gisikon, Meierskappel und Schüpfheim gegeneinander.

Generalstab_Sonderbundskrieg

Die Badener Artikel
Als Folge der Julirevolution 1830 zerbrach durch die Restauration vermeintlich festgefügte konservative Macht in der Schweiz. In zwölf Kantonen wurden während der sogenannten Regeneration die Verfassungen im Sinne der Liberalen umgestaltet. Dadurch geriet die bisher praktizierte Einvernehmlichkeit von Kirche und Staat in Gefahr, da eine zentrale Forderung des Liberalismus darin bestand, die Kirche der staatlichen Kontrolle zu unterwerfen und insbesondere den Einfluss der Kirche im Erziehungswesen zurückzudrängen. Dies weckte vor allem im katholischen, aber auch im reformierten Klerus Widerstand. Die katholische Kirche war tendenziell stärker betroffen, da die Eingriffe der Kantone in das Kirchenleben eine direkte Konkurrenz der päpstlichen Macht darstellten. Den Katholiken sagte man damals nach, sie seien direkt von Rom gesteuert und bezeichnete sie deshalb als «Ultramontane».

Am 27. Januar 1834 beschlossen die Kantone Luzern, Bern, Zug, Solothurn, Basel-Landschaft, St. Gallen, Aargau und Thurgau nach einer vom 20. bis 27. Januar dauernden Konferenz in Baden die Badener Artikel um die staatlichen Ansprüche gegenüber der katholischen Kirche durchzusetzen. In St. Gallen scheiterte die Durchführung 1835 aber in einer Volksabstimmung. Bern trat ebenfalls 1835 infolge der Erregung im katholischen Jura von den Beschlüssen zurück.

Züriputsch von 1839
In Zürich kam es zu einer konservativ-reformierten Auflehnung gegen die liberale Regierung, als 1839 der Verfasser des umstrittenen theologischen Werkes «Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet», David Friedrich Strauss, an die neugegründete Hochschule berufen wurde: Eine Schar Bauern rückte am 6. September in die Stadt Zürich ein und erzwang den Sturz der liberalen und die Einsetzung einer konservativen Regierung.

Konservative Wende in Luzern 1841
In dem bisher freisinnigen Luzern erlangten die von Josef Leu und Constantin Siegwart-Müller geführten Ultramontanen am 1. Mai 1841 bei einer von ihnen ins Werk gesetzten Verfassungsrevision den Sieg.
Dadurch ermutigt, forderten sie von der Tagsatzung, dass der Kanton Aargau gezwungen werde, die im Rahmen des Aargauer Klosterstreits im Januar 1841 aufgehobenen Klöster des Kantons wiederherzustellen. Der Aargau wehrte sich gegen den Entschluss und als sich die Tagsatzung am 31. August 1843 mit dem Anerbieten Aargaus zufrieden erklärte, der erwähnten Forderung nur hinsichtlich der vier Frauenklöster nachzukommen, vereinigten sich die Kantone Luzern, Zug, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Wallis und Freiburg im September 1843 zu dem Beschluss, sich von der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu trennen, wenn die Aargauer Klöster nicht vollständig wiederhergestellt würden.

dufour-heiriGuillaume-Henri Dufour wurde 1787 als Sohn von Bénédict und Pernette Valentin in Konstanz geboren. Sein Vater war Uhrmacher und später Abgeordneter in der Genfer National-versammlung.

Als Guillaume-Henri zwei Jahre alt war, kehrten seine Eltern nach Genf zurück welches sie 1782 verlassen hatten. Er machte in Genf seinen Schulabschluss und studierte anschliessend Geisteswissenschaft und Physik.

1798 wurde Genf von Frankreich annektiert. Dufour – nun französischer Staatsbürger – studierte von 1807 bis 1809 an der „Ecole poliytechnique“ in Paris und von 1809 bis 1810 an der „Ecole superieure d’applicatin du genie“ in Metz.

Wegen der Britischen Seeblockade wurde Dufour – ohne seine Ausbildung beenden zu können – im Dezember 1810 nach  Korfu geschickt wo er bis 1814 blieb. In einem Scharmützel vor der Küste erlitt er schwere Verbrennungen die ihn für sein Leben prägten. Er heiratete und hatte mit seiner Frau im Laufe ihrer Ehe vier Töchter.

Im Jahr 1811 trat er in die französische Armee ein, die er nach mehreren Einsätzen und seiner Beförderung zum Hauptmann 1817 wieder verliess, um nach Genf zurückzukehren, das 1815  inzwischen eidgenössisch geworden war. Im gleichen Jahr wurde er in diesem Rang in die neu geschaffene Schweizer Armee eingegliedert in der er 1827 zum Oberst befördert wurde.

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Eine Antwort zu Guillaume Henri Dufour – Ein General der die Schweiz rettete

  1. Georg sagt:

    Woher ist das Bild? Das kommt mir wahnsinnig bekannt vor. Vielleicht aus meinem Geschichtsbuch in der Schule?
    Muck: Kopie aus wikipedia.org.

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