Der Bär hatte im Herbst und nun auch nach dem Winterschlaf seine Nahrung immer wieder in Siedlungen gesucht, war Menschen am Tag gefolgt und zeigte trotz wiederholter Vergrämungsaktionen überhaupt keine Scheu mehr. Damit wurde er zum Sicherheitsrisiko gemäss Konzept Bär Schweiz, welches für diesen Fall den Abschuss des Tieres vorsieht.
M13 war ungefähr der sechste Bär welcher in die Schweiz eingewandert ist. Er stammt wie seine Artgenossen aus einem Wiederansiedlungsprojekt im italienischen Trentino, 50 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Seit 2010 streifte er durch das Grenzgebiet zwischen der Schweiz, Österreich und Italien.
Tragisches Ende für einen weiteren Bären im Wildnispark Langenberg bei Zürich: Der vierjährige männliche Braunbär ohne Namen musste ebenfalls am Dienstag, 19. Februar 2013 eingeschläfert werden weil man für ihn kein neues Zuhause in einem anderen Zoo gefunden hatte.
Bei einer Online-Umfrage unter 14‘000 Lesern beurteilten 80 % von ihnen den Abschuss als übereilt, während beim eingeschläferten Bären im Wildnispark Zürich keine Reaktionen bekannt gemacht wurden.
Der Abschuss von M13 schlägt also enorm hohe Wellen. Über 700 Kommentare sind bereits eingetrudelt und im Sekundentakt gehen neue Beiträge ein.
Marcel Felder sieht im Entscheid der Behörden auch eine Gefahr für den Menschen: «Gestern der Bär, morgen die Wölfe und dann schiesst man auch noch die Füchse ab. Der Mensch greift immer mehr in das Ökosystem ein. Das wird nicht ohne Folgen bleiben.»
Und wann kommt die Jagd auf Problembehörden? Fragt ein Anderer.
Doch trotz allem Unverständnis gibt es durchaus Leser, die den Abschuss gutheissen. Einer von ihnen ist P. Kunz: «Alle Bären sind eine Gefahr! Die Schweiz ist so dicht besiedelt, dass alle freilebenden Bären früher oder später zu Risikobären werden. Wieso sollen die Bären geschützt sein und unsere Kinder nicht? Erklärt das mal den Familien in den betroffenen Regionen der Schweiz.»