Griechenland erklärt wahrscheinlich 2013 Austritt aus dem Euro

«Unser Basisszenario geht davon aus, dass Griechenland nächstes Jahr mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent austreten wird», sagte UBS-Chefökonom Daniel Kalt.

Grund seien die hohen Schulden Griechenlands. Der Schuldenschnitt, der die privaten Gläubiger zur Kasse gebeten habe, habe die Schuldenquote Griechenlands gerade mal um 8 Prozent reduziert. Sie liege aber immer noch bei mehr als 150 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung (BIP). «Das Problem ist noch lange nicht gelöst, es geht einfach im gleichen Stil weiter». Die Troika-Experten aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) hätten jeweils beide Augen zudrücken müssen, damit weiterhin Geld nach Athen geflossen sei. «Das wird nicht mehr so lange weitergehen», sagte Daniel Kalt.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenbruch der gesamten Währungsunion sei aber minim. Wahrscheinlicher sei, dass der Euro-Raum über fünf oder zehn Jahre hinweg geordnet verkleinert werde. Analog der Latainischen Münzunion anfangs des 20. Jahrhunderts könnte es auch noch länger dauern.

«Nimmt man zum Beispiel Portugal raus, dann später Spanien und so weiter. Wenn es geordnet ohne grössere Verwerfungen abläuft, kann es sein, dass ein Rest-Euro, bestehend aus den Kernländern übrig bleibt». Dies könnte durchaus ein starke Währung sein.

Der UBS-Chefökonom warnte Schweizer Firmen vor Produktionsverlagerungen nach Deutschland. Zwar scheine Deutschland attraktiv, weil der Euro so schwach sei. Wenn aber der Euro gesunde oder Deutschland wieder die D-Mark bekomme, finde dort eine dramatische Aufwertung statt. Die Kostenvorteile wären damit schlagartig dahin.

Geldmenge Weltweit
Die People’s Bank of China ist gemäss Berechnungen Napiers für nicht weniger als 40 bis 45 Prozent der weltweiten Geldmengenausweitung verantwortlich, das Fed kommt bloss auf 10 bis 15 Prozent und die EZB auf 6 bis 10 Prozent (jeweils in Lokalwährungen oder in Dollar gerechnet).

Die erste Spalte in der obenstehenden Tabelle zeigt die Geldmenge im Jahr 2007, in Lokalwährung, in Milliarden. In der zweiten Spalte hat Napier diesen Betrag in US-Dollar umgerechnet, und in der dritten Spalte gibt er den prozentualen Anteil der jeweiligen Währung an der (vereinfacht berechneten) Welt-Geldmenge an. Die US-Dollar-Geldmenge stellte im Jahr 2007 beispielsweise 21,7 Prozent der Welt-Geldmenge, an erster Stelle stand der Yen mit 29,5 Prozent.

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