Karpen Camping / Albanien

Hier auf dem Camping „Karpen“ direkt an der Adria und etwa 25 km südlich von Durres/Albanien verbringen wir einen ruhigen Tag. Etwas hektischer zu und her geht es bei den etwa 25 Einheiten von holländischen Campern welche gegen Abend von hier abreisen und mit dem 2300 Uhr Schiff zurück nach Bari reisen.

Dabei fällt uns besonders ein Camper mit Kabe Wohnwagen auf welcher die Gruppe anzuführen scheint. Ausleihen eines Akkuschraubers oder dank seinem 4×4 VW Tiguan andere aus dem Dreck sprich Sand zu ziehen gehören anscheinend zu seinen Aufgaben. Auch haben wir ihn immer korrekt gekleidet gesehen. Dasselbe gilt natürlich auch für seine adrette Frau. Im Gegensatz zu anderen Holländern mit ihren Nussgipfelfiguren, Bierbäuchen und nackten Oberkörpern hat er eine schlanke und ranke Figur.

Dieses Ehepaar könnte auch Ton und Anneke heissen. Nur zweifeln wir ob es ihnen hier gefallen würde.

Mit einem Löffelbagger sind Arbeiter den ganzen Tag bis zum Eindunkeln dabei eine kleine Insel mit einem geschwungenen Steg zu bauen. Eine „Vision“ des Chefs wie er gegenüber Heidy meinte. Ein Gendarm in Uniform wird das Ganze noch begutachten und als in Ordnung befinden. Bei uns undenkbar aber einem Albaner der auf eigene Initiative und Kosten nicht nur einen sauberen Strand unterhalten wird und täglich den Güsel aus seinem Revier befreit und anderswo ablagert scheint hier willkommen. Die meisten Touristen sehen ja sowieso nicht, dass er den Dreck nur gerade links und rechts seines Ressorts ablagert. Die Unterstände von 1967 und die Bunker zuoberst auf dem Hügel aus „Hotschas Zeiten“ sind heute blind geworden.

Mit den sympatischen Bayern aus Chiemsee mit ihrem Detleffs-II Camper kommt man schnell ins Gespräch. Kaum waren sie angekommen wollten sie natürliche auch ihren Camper mit Netzstrom versorgen. Sie fragten deshalb ob sie beim Nachbarn anschliessen dürften was ich mit der Bedingung verknüpfte – aber nur ohne Kaffee-Maschine?

Eigentlich eine mehr als „flüssige Frage“. Ueberflüssig wenn man bedenkt, dass bei einem Bayer immer der Gerstensaft zuoberst steht und nicht der Kaffee. „Detleffs-II aus Chiemsee“ bedankte sich anschliessend für den erlaubten Stromanschluss mit einem weiss-blau-gelben, heiligen Nationalgetränk welches ich jedoch mit dem Hinweis auf meinem Bierbauch dankend ablehnte. Seinen Gesichtsausdrücken nach zu urteilen sah ich wie er dachte: „Welch komische Käuze diese Schweizer! Sie haben zwar ihre eigene Steckernorm und mögen kein Bier, da muss ja bei ihnen alles sündhaft teuer sein“.

Die Weiterreise am Samstag muss morgen sorgfältig geplant weden. Voraussichtlich über Durres, Vore werden wir nordwärts fahren und die Hauptstadt Tirane rechts liegen lassen um bei Murican schliesslich in Montenegro einzureisen.

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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