Swisscom pusht VDSL – muss das sein?

Nach einem herrlichen Sommer 2011 (längere Abwesenheit) und einem reduzierten ADSL Abo (Swisscom mini) habe ich nach Rückkehr vor einigen Tagen per Internet das ADSL Abo mini wiederum auf ADSL-Standard mutiert. Wie hiess es doch so schön in der Werbung. Swisscom habe die Bandbreite von Standard-ADSL verdoppelt.

Zwei Tage später flatterte mir ein Schreiben der Swisscom ins Haus das mir zu denken gibt. In Winterberg bedeutet Standard-ADSL bereits VDSL und diese Technikänderung muss doch einen Grund haben?

Was ist geschehen? Die Gemeinde Lindau – zu der auch Winterberg gehört – beabsichtigt seit vergangenen Winter ein eigenes Glasfasernetz FTTH (fibre to the home) aufzubauen. Wahrscheinlich pusht Swisscom deshalb ausgerechnet hier VDSL auch für Standard ADSL Anschlüsse.

Meine Infrastruktur basierend auf ADSL und ADSL2+ soll also nichts mehr taugen. VDSL muss her, obwohl doch ADSL2+ bis 16 MB/s ausgelegt ist. Dass mir Swisscom zwar ein 2 Port VDSL Modem schenken will ist für mich kein Trost. Richtig wütend werde ich aber erst, als mir Swisscom im Brief mein eigenes, streng gehütetes Router-Passwort offen mitteilt. Das Tüpfchen auf dem i ist zudem noch, dass sie mir auch noch die WLAN SSID und den WP Schlüssel vorschreiben will.

So kann es nicht gehen, denn Erstens möchte ich nicht auf das Voice-Telefon bei Sipcall und Zweitens auch nicht auf die übrigen Goodis wie Repeater, Analog und ISDN (Annex A bzw. B) verzichten welche AVM mit ihren Fritzboxen bieten. Zudem sind die anfälligen Netopia-Router hinlänglich bekannt für unerwartete Störungen.

Es brauchte mehrere telefonische Gespräche mit Swisscom-Technikern bis mir schliesslich eine nette Dame erklärte, sie könne gleich von ihrem Arbeitsplatz aus Standard-ADSL sofort aufschalten. Allerdings noch mit der alten, sprich halben Bandbreite von 5000 kbit/s Download. Die Swisscom-Techniker beharrten aber kurze Zeit vorher noch darauf, dass für Standard ADSL hier in Winterberg nur VDSL in Frage käme. Offenbar pusht Swisscom ausgerechnet an einem Ort die VDSL-Technik wo bereits in wenigen Monaten wieder mit der nächsten Generation (FTTH) zu rechnen ist. Umsatz belebt eben das Geschäft und der Dienst am Kunden bleibt dafür auch bei Swisscom auf der Strecke.

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