Der Safran – das Gold der Berge

Safran wurde früher über die südliche Seidenstrasse aus dem Osten nach Safranbolu in der Türkei transportiert. Das auserlesene Geschenk für Könige wird aus dem Stempel von Krokusblüten aufwendig hergestellt. Fingerspitzengefühl ist erforderlich um die Blüten sanft zur Seite zu schieben und die Fäden des Griffels zu ernten. Nach 48 Stunden können die Fäden gewogen und verkauft werden. Ein Gramm bringt etwa Fr. 20.- und die gesamte Ernte eines Dorfes schwankt zwischen 500 Gramm und etwa vier Kilo.

Der Safran ist eines der ältesten Gewürze in dieser Welt. Bereits in der Bibel wird er bei der Beschreibung des Paradieses beschrieben. Wussten sie, dass dieses Paradies nicht weit von ihnen in der Schweiz liegt?

Rund 60 Safranbauern im kleinen Bergdorf Mund im Wallis leben teilweise noch heute vom Gold der Berge. Sie kultivieren das edle Gewürz in kleinen Familienbetrieben und erkennen sofort, wenn über Nacht die Blüten durch die Erde gedrungen sind. Denn nur das kühle Mondlicht mag die Knospen hervorzulocken, bevor die Blüten am nächsten Tag Richtung Sonne sich öffnen. Von Mitte Oktober bis Mitte November ist Zeit wo das kleine Wunder geschieht und der Safran sofort geerntet werden muss.

Jede Blüte enthält einen sich in drei Narben verzweigenden Griffel. Nur diese süß-aromatisch duftenden Stempelfäden werden getrocknet als Gewürz verwendet. Um ein Kilogramm von ihnen zu gewinnen, benötigt man etwa 150.000 bis 200.000 Blüten aus einer Anbaufläche von ca. 1000 Quadratmetern; die Ernte ist reine Handarbeit, ein Pflücker schafft 60 bis 80 Gramm am Tag. Hinzu kommt, dass Safran nur einmal pro Jahr im Herbst (und das nur für etwa zwei Wochen) blüht. Deshalb zählt Safran zu den teuersten Gewürzen.

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