Ancona / IT – Münstertal / Schweiz

Die Gemüselastwagen mit Tomaten und Gurken beladen kommen in Ancona zügig vom Schiff. Die grossen Gurken in ihrem Camper hintennach. Die typische italienische Ordnung verlangt von uns wegen einer Baustelle unmittelbar vor der Autobahneinfahrt diese wieder zu verlassen. Da kommen uns bereits die Tomaten und Gurken entgegen.
„Hallo kleine Gurken, wie geht’s? Gut geschlafen?“ tönt es unserseits über die Leitplanke hinweg.
„Svizzera?“ hör ich noch immer einen italienischen Ordnungshüter auf Frage wo es zur Schweiz gehe sagen: Na klar, alles geradeaus!

„Mein Brummi schleicht die Autobahn, von Süd nach Norden ab“ tönt es aus unserem Autolautsprecher. Die Freiheit haben wir nun wieder und bleiben deshalb stur auf der langsameren Seite bei den Lastwagen. Im Stop and Go Verkehr sind die Langsameren bis Rimini schneller als die „Ferraristi“ auf der Ueberholspur. Viele Baustellen verzögern für manchen Italiener heute Samstag den Weg in die Ferien. Mit drei Spuren etwa 60 km vor Bologna ändert sich dies und es kommt Fahrgefühl auf. Bis Rimini haben wir ja nur Anlauf genommen. Ab jetzt überholen uns gar die Ferraristi die wir wenig später wieder rechts überholen. Einer hängt in der Mittelleitplanke mit nur noch drei Rädern. Der Abschleppwagen ist bereits vor Ort. Wahrscheinlich auf Vorbestellung des Ferraristi.

So neigt sich der sonnige Tag seinem irdischen Ende entgegen. Es wird langsam aber sicher dunkel als wir im Vintschgau nach einem Stellplatz in der Gegend von Lana Ausschau halten. Wir finden trotz Navi und genauen Koordinaten keinen Platz nur andere Camper die wahrscheinlich dasselbe tun wie wir. Also weiterfahren ins Engadin.

Sowohl Italienische- wie Schweizer Zöllner haben ihre Posten bereits verlassen. Wahrscheinlich sind sie zusammen Kartenspielen gegangen jedenfalls liegen die Zollämter heute unbesetzt und alleine gelassen an ihrer Grenze und wir reisen zügig in die Schweiz ein.

Bei Tschierv ziehen wir jedoch unsere persönliche Grenze. Bei der Suche nach der Einfahrt verlangt Heidy, dass ich sie aussteigen lasse. Weil sie kaum Anstalten für eine Suche vornimmt bin ich der Meinung, sie habe ihre Grenze bereits hinter sich gelassen.
Gemeinsam schaffen wir aber dennoch die letzten 50 Meter zum Camping hoch und stellen das Fahrzeug einfach ab. Mit Ferienträumen von fernen Stränden schlafen wir schnell ein.

Am anderen Morgen werde ich feststellen, dass die Hinterräder geradewegs in einem Bachverlauf stehen. Glücklicherweise fehlt hier jedoch das Wasser. Es wartet noch hoch oben in den Wolken bis wir sein Bett verlassen haben.

Über muck

Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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