Kavala/Griechenland nach Burhanje/Türkei

Strand von KavalaBereits um 8 Uhr am Donnerstagmorgen verlassen wir das schöne Kavala und kraxeln mit unserem Camper den Berg hoch Richtung Autobahn. Immer höher führt uns die Navigation durch Wohnquartiere links rechts links rechts links bis wir zielgerichtet die Autobahneinfahrt erreichen können. Der halbwegs gefüllte Abwassertank immer dabei. Hier ist jedoch auch nicht der richtige Ort zum Wasserlassen, sodass wir unser überflüssiges Gewicht noch etwa 100 km weitertragen.

Nach gut 200 km erreichen wir die griechisch/türkische Grenze. Die griechischen Grenzbrücken sehen zwar genau gleich aus wie anno 1983 als wir das erste Mal diese Stelle passierten. Nur die obligaten, wacheschiebenden Soldaten mit ihren martialisch aussehenden Gewehren sehen etwas jünger aus. Vielleicht waren sie 1983 noch nicht einmal geplant (Gewehre und Soldaten) doch Griechen und Türken sind noch immer keine Freunde geworden.

Auf der türkischen Seite hat sich dafür allerhand getan. Die allzu modernen Abfertigungs-Häuschen mit ihren verspiegelten Glasfenstern lassen zwar die notwendige Freundlichkeit auch nicht so recht aufkommen. Die Wasserbäder wo alle Einreisenden ihren Schmutz beseitigen konnten sind dagegen verschwunden. Die freundlichen Beamten lassen sich jedoch ab und zu hinter den verspiegelten Schaltern blicken, doch dann sind sie genau so schnell wieder verschwunden wie sie aufgetaucht sind.

Währendem ich im Camper mich ruhig verhalte, weibelt Heidy von Schalter zu Schalter. Nach etwa 15 Minuten hat sie alle Stempel zusammen und die Barriere vor uns öffnet sich. Eine letzte Schlusskontrolle vor einer weiteren Barriere gibt uns die Fahrt frei für die ganze Türkei.

Anfänglich nach einer sehr schlechten Strasse mit Hauptrichtung Istanbul zweigt unsere Route rechts ab Richtung Süden nach Ezeabat an der schmalsten Stelle des Marmara-Meeres.

Für Euro 17.- oder TL 34.- setzt uns die moderne Fähre über. Verschwunden sind die Eselskarren und die Holzfähre von damals. Nur einzelne moderne Türken oder Türkinnen mit ihren riesengrossen Kehrrichtsäcken sind neben den vielen Zentraleuropäern noch auszumachen.

Zwischen Europa und AsienIn Cannakale setzt Heidy das erste Mal ihre Postcard in CHF ein und lässt sich in einer Bank an einem Automaten die ersten Türkischen Lira geben. Jetzt wissen wir erst, warum eine Bank Bank heisst, denn auf den zahlreichen Polstersesseln sitzen die Kunden bequem wie in einer Lobby eines Hotels. Sie warten und diskutieren oder sie treffen sich einfach auf einer Bank in der Bank.

Auf dem kürzesten Weg will unser Navi uns zum Camping Altin in Burhanje führen. Doch Baustellen verhindern dies und so beschliessen wir vorerst einmal nach Edremit zu fahren und dort nach Oerem abzuzweigen.

Nach einer halben Stunde haben wir auch dies geschafft und stehen vor dem Tor des Altin Campings.

Vom Camping aus kann man übrigens dem Strand entlang südwärts ins Dorf laufen (ca 1.5 km), wo man günstig einkaufen kann. Das vorwiegend von Türken als Feriendomizil aufgesuchte Oerem erwacht gerade aus dem Winterschlaf. Ueberall werden Stände eingerichtet um den Türken ihren Ferienaufenthalt möglichst angenehm zu machen. Das Dorf liegt übrigens gerade vis-à-vis der griechischen Insel Lesbos und ist lediglich durch etwa Wasser von der Türkei getrennt.

Altin Camping
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