Hochfrequenz-Handel: Das Börsenspiel mit dem Feuer?

Computer haben an den Börsen weltweit mit ihrem Hochfrequenz-Handel die Macht übernommen. Die auf künstlicher Intelligenz aufgebauten Handelssysteme arbeiten mit Regeln die sie sich selbst beigebracht haben.

Welche Gefahren den Banken und Anlegern drohen – und warum Profis ihre Rechner so nah wie möglich am Geschehen aufbauen lesen und sehen sie hier.

ECO vom 10.01.2011


Weltweit spielten die Kurse in den vergangenen Monaten immer wieder verrückt. Am vergangenen Montag traf es die Warenterminbörse CME in Chicago. Die Börsenbetreiber wollten Computersysteme testen und leiteten Order versehentlich in die Handelssysteme weiter. Innerhalb von sechs Minuten wurden Öl-Kontrakte um fast 30 Prozent teurer.

Computer handeln an elektronischen Börsen mit anderen Computern selbständig zusammen. In den USA werden bereits 73 Prozent aller Aktienumsätze von Maschinen initiiert, an der Deutschen Börse bringt der automatisierte Handel 40 bis 50 Prozent der Börsenumsätze. Aber auch die Schweizer Börse spielt mit Equinix mit.

In Millisekunden kaufen und verkaufen die Computer Tausende von Aktien. Ein- Wimpernschlag? Zeit genug für 100 Order. „High Frequency Trading“ (HFT) heißt das ultraschnelle Monopoly. Computer versuchen etwa, kleinste Kursunterschiede zwischen verschiedenen Börsenplätzen auszunutzen. Milliardensummen werden durch die Systeme hin und her gejagt in der Hoffnung, risikolos Gewinne einzufahren die sich in der Masse zu veritablen Profiten addieren. Die Handelsstrategien, die ihre Programmierer oder die Computer sich selbst geben werden immer raffinierter. Mit Hochleistungsrechnern und mathematischen Modellen versuchen die Computer Kurstrends vorherzusehen und diese dank Zeitvorsprung in Gewinne umzumünzen.

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