Erhöhung der Eigenmietwerte im Kanton Zürich

Der Bürgerliche Regierungsrat des Kantons Zürich hat am 12. August 2009 in seiner Weisung die Gemeindesteuerämter aufgefordert, die Eigenmiet- und Vermögenswerte von selbstbewohnten Liegenschaften neu festzusetzen.

Seit Mitte 2008 sind die Preise von Einfamilienhäusern und Neubaumieten in der Schweiz stark unter Druck geraten. Der Anteil der Einfamilienhäuser an den Leerständen hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, während die Preise nun eindeutig fallen. Die CS-Ökonomen sehen den Grund darin, dass Wohnen im eigenen Häuschen für viele zu teuer ist und langsam aus der Mode kommt.

Sinkende Bauzahlen

Sinkende Nachfrage nach EFH

Der ansonsten gut informierte Regierungsrat wusste also genau, dass er anfangs August 2009 nicht mehr zuwarten konnte, möchte man das gute Steuergeld der Wohneigentümer auf dem Höhepunkt nicht verpassen. In seiner Weisung sprach er zwar nur von einer Neufestsetzung, doch die Gemeindesteuerämter haben unisono immer eine zum Teil recht happige Erhöhung vorgenommen die in der Regel die seit 2003 aufgelaufene Teuerung übersteigt.

Derzeit dürfte auch dem Regierungsrat klar sein, dass die Aera des billigen Geldes bald vorbei sein wird. Damit werden auch die Hypozinsen wieder steigen und die Inmobilienpreise weiter sinken. Für die Zukunft sprechen Fachleute gar von massiv sinkenden Inmobilienpreisen und einer Anpassung an europäische Verhältnisse.

Die steuerliche Behandlung des Wohneigentums ist in der Schweiz von zentraler Bedeutung und muss dringend revidiert werden. Wohneigentum kann eine bevorzugte Form der Selbstvorsorge darstellen und verdient deshalb eine staatliche Förderung, wie das in Art. 111 der Bundesverfassung ausdrücklich anerkannt wird. Die heutige steuerliche Belastung muss diesem Umstand Rechnung tragen und die mehrfache Besteuerung von fiktiven Einkommen der Eigenheimbesitzer ein Ende finden.

Die Banken in der Schweiz welche den Hypothekenmarkt mit einem Volumen von beinahe 700-Milliarden Franken beackern werden etwas von ihrem Geschäft abgeben müssen. Dass dies für den Bankenplatz Schweiz zwar ein Verlust aber für die Volkswirtschaft ein Segen sein wird sehen heute noch nicht alle so. Die Zukunft der Schweiz mit weniger Banken wird aber mit Sicherheit ein Gewinn sein.

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