Mittwoch, 16. September 2009 – Norwegen 2009


Mittwoch, 16. September 2009 – Haugesund, Roldal, Langfossen, Latefossen, Odda

Bereits in der Nacht hörte man den Regen auf das Dach prasseln. Der Morgen lässt hoffen, doch leider vergebens – es regnet oft, die Berge sind verhangen und nur ganz kurz schaut die Sonne auf die Erde herab, wo sie wohl gleich wieder hinschif….. nah ja, ist ja wohl bekannt.
Jetzt geht es definitiv ab in die Berge und zu den Gletschern. Entlang an Fjorden und Seen, entlang von steilen Berghängen und durch tiefe Täler folgen wir der E134 von Haugesund über Aksal – Olen – Etne nach Josendal. Am Akrafjorden bestaunen wir unseren ersten grossen Wasserfall in Hordaland, den Langfossen. Ueber verschiedene Felswände stürzt er über insgesamt 600 m tief hinunter zum Fjord.

Weiter geht es steil bergauf über einen unbenannten Pass mit einem 5 km langen Scheiteltunnel nach Roldal. Dass diese Strassen mit den vielen Tunnels kosten – heute waren es über 20 km – ist klar, trotzdem scheinen die vielen „Bomstasjon“ (automatische Zahlstellen) jetzt immer mehr aufzutreten. Schon auf der Insel Karmoy haben sie sich „schnell vermehrt“ und auf der E134 geht es genau so weiter. Mal 12 nKr, dann 24 nKr. oder dann 40 nKr. …… es lebe die Schweiz mit den 40 Stutz für das ganze Jahr.

Die Bomstasjonen sind verschieden – im Raume Stavanger kann man Bargeld in den Automaten werfen oder aber auch an den nächsten Shell-Tankstellen bezahlen. Die einfachste Möglichkeit ist, man fährt unter den Kameras hindurch, die das Nummernschild festhalten und erhält später zu Hause die entsprechende Rechnung. Ich bin gespannt, ob es wohl X-Einzel- oder eine Sammelrechnung für die ganzen 5 Wochen gibt.
In Roldal erkunden wir die älteste noch immer regelmässig benutzte Stavskirche aus dem 11. Jh. Sie ist total aus Holz erbaut und innen reichhaltig verziert und geschmückt – ein wahres Bijou. Wie bei allen alten, norwegischen Kirchen liegt sie inmitten vom Friedhof. Es gibt nicht wie bei uns, schmale Kieswege zu den Gräbern, sondern nur eine grosse Wiese, in der Grabsteine ohne sichtbares Grab mehr oder weniger in Reihen stehen.
Nun geht es wieder auf der E134 zurück bis Josendal. Uebrigens hat es kurz nach Roldal einen Strassen-Kehrtunnel – was ich bis heute nur von der Bahn her kenne. In Josendal wechseln wir auf die Rv13, bestaunen den laut rauschenden Zwillings-Wasserfall „Latefossen“ und von weitem auf der gegenüberliegenden Seite ein weiter Foss. Am Abend haben wir zum ersten Mal Schweizer angetroffen – Eliane und Felix aus dem Berner Seeland haben via Schweden/Finnland das Nordkap besucht und sind jetzt wieder auf dem Heimweg. Wir verbrachten einen geselligen und gesprächigen Abend zusammen bei Guetzli und Kaffee.

An dieser Stelle will ich einmal ein Lob an die norwegische Tourismus-Organisation aussprechen. Erstens sind vor allen grösseren Städten und Ortschaften gute Informationstafeln angebracht und zweitens sind alle Sehenswürdigkeiten sehr gut beschildert. Ein ungewolltes Vorbeifahren ist unmöglich. Bei all diesen Parkplätzen ist meistens ein Gratis-WC und genügend Abfallkörbe aufgestellt. Infotafeln über das zu sehende Ereignis sind meist mehrsprachig, oft auch in Deutsch.

Jetzt sind wir in Odda, am Fusse des gewaltigen Folgefonn-Gletschers und am Sorfjorden (Teil des weit verzweigten Hardangerfjorden). Wir werden je nach Wetter 2-3 Tage hier verbringen und Ausflüge per Velo und zu Fuss in die Hardangervidda und zum Folgefonn-Gletscher unternehmen.

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