Woche 4: Die isländische Frau

Allgemein dürfte bekannt sein, dass Frauen und Männer in Island keine eigenen Nachnamen tragen. Der Sohn von Gunnar ist einfach Gunnar’s Sohn oder eben Gunnarson. Die Tochter sinngemäss Gunnarsdottir. Auch eine allfällige Heirat ändert daran nichts.

Hier in Arnes konnte ich beobachten wie ein Superjeep-Driver mit Anhänger etwa gegen 2000 Uhr ankam, mit seinem Vater – unterwegs mit einem Camper – von Mann zu Mann den Platz auf dem Campingplatz aussuchte und beim Ausräumen seines Anhängers die verschiedenen Utensilien um sich herum platzierte. Dabei stand seine Frau wie angewurzelt dabei. Die stattliche Frau mit nicht zu wenig Vor- und Hinterbau schien völlig unbeteiligt und reagiert auch nicht, als ihr Mann nach grossen, mittleren und kleineren Gegenständen den nächsten wichtigen Teil ihr in die Arme legte. Es war ein ausgewachsener Stubenbesen. Nun war sie die perfekte Statue mit Stuben-Besen.

Dieses Bild ist vielleicht nicht Representativ für Island, zeigt aber doch die patriachalische Gesellschaft. Das soziale System mit Zwangsparen für Familien fördert diese nachhaltig. So haben wir hier noch nie so viele schwangere Frauen gesehen wie sonst wo. Auch unsere „Statue“ war mehrfache und werdende Mutter. Wenig Fremde und eine geringe Bevölkerungsdichte lassen die Frauen hier zur Gebärmaschine verkommen. Und keine Kinder von verheirateten Paaren werden je den Vornamen der Mutter zu Geschlecht erhalten.

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Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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