Garmin Oregon™ 400T Topo Schweiz: Praxistest

oregonDas Garmin Outdoor Navigationsgerät des Typ’s Oregon ist ein etwa 200  Gramm (betriebsbereit) schweres Handgerät mit einem farbigen 3 Zoll Touchscreen. Sein Speicher ist mit 850 MB recht gross, sodass also bereits eine weltweite Basiskarte sowie eine topografische Karte im Masstab 1:100’00 von Europa ohne Einschränkungen sicher darauf Platz findet. Dieser Speicher kann mit microSD Karten bis etwa 16 GB erweitert werden. egnos_small_klein

Das Oregon 400t verfügt im weiteren über einen barometrischen Höhenmesser, einen elektronischen Kompass, einen Bildbetrachter und vieles mehr. Zudem ist es Staub-, Spritzwasser- und Erschütterungsfest. Autorouting ist möglich mit optionalen City Navigator Karten. Es hat eine USB Schnittstelle und kann über NMEA 0183 (kabellose Verbindung mit ähnlichen Garmin Geräten) Daten austauschen. Die beiden Batterien AA könnten extern über USB geladen werden und reichen etwa für 16 Stunden Betrieb.

Was das Gerät so spannend macht ist das eingebaute Differenzial GPS EGNOS. Feste Stationen in Italien, Spanien, England usw. werten das normale GPS Signal aus und Berechnen die Differenz zur Festen Station. Die Differenz senden sie zu den geostatinären Satelliten-Systeme über Afrika welche auf der gleichen Frequenz L1 die GPS Daten mitsamt der Differenz an alle GPS-Geräte zurücksenden. Geräte mit WAAS werten diese Daten aus und erhöhen damit die Anzeigegenauigkeit auf 1 bis 3 Meter (in der Praxis ca. 5 m).

EGNOS (European Geostationary Navigation Overlay Service) ist nur für Europa bestimmt und deren Satelliten Inmarsat und Artemis tragen die Nummern 32 und höher. So trägt der Inmarsat AOR-E (PRN 120) die Nummer 33, ARTEMIS (PRN 124) die Nummer 37 und Inmarsat IOR-W (PRN 126) die Nummer 39. Das normale GPS Signal wird unterschiedlich in der Iononsphäre verzögert und ist nebst der früher künstlich erzeugten Signalverschlechterung durch die USA die grösste Fehlerquelle von GPS Navigationsgeräten.

Geräte mit der Funktion WAAS (amerikansiches Differenzial-GPS) sind genau so kompatibel wie ein Japanisches System. Auf der südlichen Erdhalbkugel sind derzeit solche Positionsverbesserungen nicht wirksam und der Reisende muss wegen der natürlichen Signalverzögerung ungenauere Standortbestimmung hinnehmen.

Positiv wird die gute Ansprechbarkeit des Touchscreens, die relativ lange Betriebsdauer der beiden AA Batterien sowie der gute Empfang von bis zu 12 Satelliten bewertet. Wenn nicht gerade meterdicke Betondecken den Empfang verunmöglichen sind gar in Häuser GPS Empfang möglich. Weniger gefallen hat mir, dass die Software Mapsource mit Topo Schweiz auf dem Notebook zwar Strassen-Routing korrekt berechnet, nach der Uebertragung auf das Geräte aber nur mehr die Luftlinie anzeigt. Zwar soll mit einer Zusatzsoftware auch dies möglich sein, doch bei einem Listenpreis von knapp Fr. 1200.- darf man dies ohne weiteres erwarten. Auch microSD Karte und Batterien (ca. Fr.30.-) sind nicht im Lieferumumfang enthalten geschweige denn von einem Etui oder von einem Netzgerät oder ein Autoladekabel. Dies schlägt sofort nochmals mit etwa Fr. 150.- zu Buche.

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Senior Projektleiter mit Freude am Sport
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