Finanz-, Banken- und Wirtschaftkrise mit Grossbanken als Klumpenrisiko

Am 16. Oktober 2008 haben Nationalbank, Bundesrat und Bankenkommission mit einem 60-Milliarden-Paket die ganze Schweiz überrascht. Im Gegensatz zur Swissair musste der Bund die UBS nicht vor dem Konkurs retten. Das Rettungspaket sollte die Grossbank nur wieder vertrauens- und kreditwürdig machen. Alleine für die 6-Milliarden-Beteiligung an der UBS erhält der Bund während der nächsten 30 Monate insgesamt 1.9 Milliarden an Zins.  Kurzfristig steigen also die Bundesschulden um 6 Milliarden Franken an. ilandpferde

Die UBS konnte die faulen Kredite und Wertpapiere zum Buchwert von maximal 60 Milliarden Dollar an eine Zweckgesellschaft übertragen, welche zu 90 Prozent von der Nationalbank und zu 10 Prozent von der UBS finanziert wird. Sofern die Zweckgesellschaft diese Papiere irgendwann wieder zu ihrem vollen Wert verkaufen könnte, würde die Nationalbank ihren 54-Milliardenanteil mit Zinsen und Gewinnbeteiligung zurückerhalten. Nach einem halben Jahr sind diese jedoch nur noch etwa 20 Milliarden Wert und die Papiere werden weiter sinken, sodass die Nationalbank wohl den grössten Teil dieser 54 Milliarden Dollar wird abschreiben müssen.

Zur Rettung des beinahe bankrotten Staates Island schoss der IWF schliesslich 2.1 Milliarden und die Nordländer zusammen 2.5 Milliarden Euro ein, was pro Einwohner Islands etwa 15’000.- Euro ergibt. Alle grösseren Banken sind inzwischen verstaatlicht worden und die Einwohner hatten zeitweise kein Geld mehr um für sich Lebensmittel zu kaufen.

Fast genau gleich steckt auch die Schweiz derzeit in ihrer grössten Wirtschaftskrise. Beinahe täglich werden es mehr an Arbeitslosen und die soziale Unruhe wird mit der Not zunehmen. Für das Rettungspaket an die UBS hat der Bund pro CH-Einwohner über Fr. 7’500.- ausgegeben. Etwa 80 % der Währungsreserven hat er damit verschleudert. Dieses Klumpenrisiko scheint halbwegs beseitig doch die FINMA hat ein weiteres Klumpenrisiko öffentlich gemacht. Die Zürcher Kantonalbank mit einer Bilanzsumme von 113 Milliarden Franken ist ein Solches. Die Staatsgarantie des Kantons Zürich wäre nicht in der Lage bei einer allfällige Pleite das Risiko abzudecken, denn ihr jährliches Budget ist etwa 100 mal kleiner als die Bilanzsumme der Bank.

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