Finanz- und Banken-Krise: Wer ist Schuld?

villigerAnfangs November 2008 ortete ausgerechnet Ex-Bundesrat Villiger die Hauptschuld an der internationalen Finanzkrise bei der Politik.
Er erwähnt auch, dass die US-Notenbank zu lange dafür gesorgt habe, dass das Geld zu billig sei. Stimmt würde Nobelpreisträger Josef Stieglitz sagen. Die Gier der Banker allein hätte ohne diesen politischen Fehler niemals zur Krise führen können, resümierte der Ex-Bundesrat. Stimmt auch, aber warum hat denn die offizielle Schweiz die horrenden Boni’s der Banker früher nicht gebrandmarkt und etwa den Aktionären nicht mehr Rechte zugestanden. Sie sind immerhin die wahren Inhaber der Gesellschaft (zBsp. über die Pensionskassen) und haben dies schon früher verlangt.

Die dritte Ursache der Krise sieht Villiger genau beim Staat, zuständig für die Regulierung; sie habe die Krise zum Teil verschärft. Alle Banken hätten sich nach den gleichen Kapitalvorschriften zu richten.
Die Märkte seien schlicht und einfach falschen Anreizen gefolgt, welche von der Politik gesetzt worden seien. Zum letzten Satz von Herrn Villiger möge der geneigte Leser sein eigenes Urteil bilden.

Der Gerechtigkeit halber erwähnte Villiger dann doch noch, dass Teile der Finanzbranche gravierende Fehler begangen hätten. Der Ton der Wirtschaftsführer gegenüber der Politik sei in letzter Zeit zunehmend überheblich und aggressiv geworden. Mit den Boni setzten die Banken zudem falsche Anreize und richteten nicht nur einen unermesslichen wirtschaftlichen, sondern auch einen grossen politischen Schaden an.
Für den Luzerner Ex-Bundesrat ist es nun an der Zeit, dass Politik und Wirtschaft ihr Verhältnis auf gegenseitigem Respekt aufbauen und nicht auf gegenseitigen Schuldzuweisungen. Als neuer Verwaltungsrat-Präsident der UBS kann er nun verwirklichen was er vor ein paar Monaten gesagt hat. Nähmllich Ordnung zu schaffen bei der UBS.

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