Asteroid-Alarm: 2012-DA14 schrammte haarscharf an unserer Erde vorbei!

Neueste Nachrichten von 20.30 Uhr: Der Asteroid 2012-DA14 ist an der Erde vorbeigerauscht. Eine unmittelbare Gefahr besteht nicht mehr!

Heute Freitagabend schrammt der erst kürzlich entdeckte Astroid 2012DA14 mit 28’000 km/h an uns vorbei. Die Erde entgeht also nur knapp einer Katastrophe. Der 1908 in Sibirien explodierte Himmelskörper – welcher etwa gleich gross war wie 1212DA14 – hat immerhin etwa 60 Millionen Bäume geknickt und in der 35 km entfernten Handelssiedlung Wanawara Türen und Fenster eingedrückt.

Asteroid 2012 DA14

Asteroid 2012 DA14

Die Erde und ein grosser Asteroid gehen auf Tuchfühlung. Heute Freitag, 15. Februar 2013 gegen 2045 Uhr wird ein grosser Steinbrocken namens «2012 DA14» knapp an der Erde vorbeischrammen. Mit einer Distanz von rund 28‘000 Kilometer kommt er näher als alle Satelliten, die um die Erde kreisen. Seine Grösse würde fast ein halbes Fussballfeld füllen. Markus Griesser, Asteroidenforscher aus Winterthur, beobachtet dieses Weltraum-Ereignis ganz genau.

Markus Griesser ist Leiter der Sternwarte Eschenberg in Winterthur und seit vielen Jahren in der Asteroidenforschung tätig. Er hat bereits einige Asteroiden entdeckt. Ein Himmelskörper trägt den Namen «11547 Griesser». Ein weiterer von ihm entdeckter Kleinplanet heisst «Helvetia».

«Würde dieser Sonnentrabant auf die Erdoberfläche einschlagen, gäbe es einen Krater, der sich mit dem Meteor Crater in Arizona vergleichen könnte: Ein Kilometer im Durchmesser und fast 200 Meter tief». Statistisch gesehen, prallt nur einmal pro Jahrhundert ein Himmelskörper dieser Dimension auf die Erde auf. Das letzte Mal explodierte ein solcher Asteroid 1908 über der sibirischen Tundra und verwüstete einen grossen Landstrich. Doch dies blüht glücklicherweise jetzt nicht.

Der kommende astronomische Leckerbissen soll hierzulande ab etwa 20.45 Uhr auch mit einem Feldstecher oder einem kleinen Teleskop zu sehen sein. «Voraussetzung sind gute Wetterverhältnisse und dass man ungefähr den Ort im Himmel kennt, wo er vorbeifliegen wird», sagt Astronom Griesser. Er wird den Aufstieg des Asteroiden am östlichen Sternenhimmel in seiner Sternwarte Eschenberg verfolgen. Er hat dort auch schon selber einige Asteroiden entdeckt.

In wenigen Stunden rast also ein 45 Meter dicker Fels an der Erde vorbei – so knapp wie noch kein Asteroid seit Beginn der Beobachtungen. Die Nasa arbeitet mit den Betreibern von Satelliten zusammen, um den unwahrscheinlichen Fall einer Kollision zu erörtern.

30. July 1908: Explosion in Tunguska / Sibirien
Wahrscheinlich durch den Absturz eines Asteroiden von der Grösse des 2012 DA14 (etwa 50 Meter)

Auch wenn die Wahrscheinlichkeiten etwa 1200 Jahre auseinander liegen, müssen wir jeden der etwa 10‘000 bekannten Asteroiden im Auge behalten. „Wenn wir sie nicht verfolgen oder neue finden, haben wir vielleicht keine Zukunft.“

Am Ende der Kreidezeit stürzte wohl ein etwa 5 bis 15 Kilometer grosser Asteroid in der Nähe der heutigen Halb-Insel Yukatan ab und hinterliess einen 180 km breiten Krater. Dies war vermutlich das Ende aller Dinosaurier.

Die geringe Wahrscheinlichkeit lässt aber Wissenschaftler bereits heute nicht ruhen. Das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt und das Institut für Physik der UNI Bern ist mit dem Forschungsprogramm „NEO Shield“ daran sich vorzustellen, notfalls mit einer neben dem Meteoriten gezündeter Atomexplosion diesen einfach weg zu bugsieren.

Viel wahrscheinlicher wäre aber auch die Möglichkeit eine Kurskorrektor beispielsweis über einen Zusammenstoss mit einem grossen Satelliten oder dann die Beeinflussung durch ein künstlich erzeugtes Gravitationsfeld – einem “Gravity Tractor“ – berührungslos stattfinden zu lassen.

Im Jahre 2029 wird es bereits wieder so weit sein. Dann nämlich wenn der 325 Meter grosse Asteroid „Apophis“ auf unseren Planeten zurast und uns hoffentlich – wie Messungen nach seinem letzten Vorbeiflug ergaben – wiederum nur knapp verfehlen wird.

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